Herr Dietrich, Paymit und Twint hocken zusammen an einen Tisch. Was heisst das?
Andreas Dietrich: Ich werte diesen Entscheid positiv. Schon länger habe ich gehofft, dass die Player aus der Schweiz an einem Strick ziehen um der Konkurrenz aus Amerika die Stirn bieten zu können. Einige Hürden müssen allerdings überbrückt werden.
Was denn?
Beide Systeme sind komplett unterschiedlich. Twint setzt hauptsächlich auf Beacons, Paymit auf den QR-Code oder NFC. Ebenso sind die Preismodelle im Hintergrund sehr unterschiedlich. Die Apps müssen sich also näher kommen. Ich kann mir vorstellen, dass es im Laden bald egal ist, ob man via Twint und Paymit bezahlt. Es gilt: die Schweiz braucht nicht zwei mobile Zahlungssysteme.
Dann wird eine App verschwinden?
Die Postfinance und SIX haben beide viel in ihre Lösungen investiert. Das werden sie nicht einfach so aufgeben. Aber es gibt viele Möglichkeiten für eine Zusammenarbeit.
Und die wären?
Beispielsweise könnte man im Bereich Couponing und den Loyalty Programmen zusammenarbeiten. Ebenso könnte man von den Stärken des jetzigen Konkurrenten gegenseitig profitieren.
Warum sind auch Coop und Migros dabei?
Die neuen Bezahlsysteme sind für Händler auch interessant: sie zahlen für eine Transaktion mit Twint beispielsweise deutlich weniger als wenn ein Kunde mit einer Kreditkarte bezahlt. Zudem steigen die Chancen, dass sich ein einheitliches Schweizer Bezahlsystem durchsetzt, deutlich, wenn Coop und Migros im Boot sind.