Grosser Bahnhof der Deutschen Bahn (DB) für den ICE 4! Deutschlands Hauptstadt Berlin jubelte gestern bei der Vorstellung des brandneuen Hochgeschwindigkeitszugs (250 Km/h).
Ab Oktober werden die ersten ICE 4 zwischen Hamburg und München fahren. In der Schweiz sieht man die neuen DB-Züge aber erst Ende nächsten Jahres herumkurven.
DB-Fernverkehrschef Berthold Huber (52) war am Mittwoch ebenfalls unter den Gratulanten. Sein Highlight: Internet-Empfang im Zug. Denn was es in der 1. Klasse schon länger gibt, wird nun auch in der 2. Klasse Standard: kostenloses WLAN.
«WLAN ist für die Kunden inzwischen so wichtig wie die Toilette», sagt Huber im Interview mit «Spiegel online». Pünktlichkeit scheint für Huber zur Nebensache zu werden.
WLAN so wichtig wie das WC im Zug? Wenn das mal die SBB mitgeschnitten haben.
Andreas Meyer setzt auf Signalverstärker
SBB-Chef Andreas Meyer (55) fährt hierzulande eine gegensätzliche Strategie. Eben erst tapezierten die SBB ihre WCs in Fernverkehrszügen mit Wolken- oder Waldtapete. Bestückt werden die Zugkompositionen – nun auch S-Bahnen – mit Signalverstärkern für besseren Internetempfang. WLAN-Systeme sind nicht von Interesse.
In Fernverkehrskompositionen sind Signalverstärker bereits seit Ende 2014 eingebaut. Fast 30000 Steckdosen für das Aufladen von Laptops, Mobiltelefonen und Tablets in Zügen wurden in den letzten Jahren montiert.
Warum aber kein WLAN? Die SBB rechtfertigen sich damit, dass viele Fahrgäste über ein Flatrate-Abo verfügten. Flächendeckende WLAN in Zügen, und das noch gratis, käme für die Bahn zu teuer, konstatierte jüngst ein SBB-Sprecher. Man habe ja das kostenlose Angebot für Gratis-WLAN an 80 grossen Bahnhöfen in der Schweiz.