Ferien macht der Raiffeisen-Chef Pierin Vincenz (57) in diesem Jahr erst nach dem Sommer. Dann aber gleich zwei Monate. Vincenz bezieht nach 13 Dienstjahren die obligate Auszeit, ein Sabbatical und verabschiedet sich temporär nach Asien. «Für mich war schon lange klar, dass ich mich auch an die Regel halte», sagt er zu BLICK.
Dass ein Top-Manager sich eine Auszeit gönnt, hat Seltenheitswert. Als einer dieser wenigen Beispiele gilt der ZKB-Chef Martin Scholl. Bei der ZKB gilt nach 15 Jahren für alle Stufen ein Sabbatical von 50 Tagen. Scholl nahm diese Auszeit bereits in Anspruch.
Komfortable Regelung bei der Swisscom
Was bei den Top-Manager kaum in Anspruch genommen wird, gilt hingegen bei einigen Grossunternehmen für ihre Mitarbeiter. Bei der Swisscom erhalten die Kadermitarbeiter alle fünf Jahre ein Sabbatical von 2 bis 3 Monaten, wovon 30 Arbeitstage bezahlt sind.
Führungskräfte bei der Credit Suisse dürfen sich nach 10 Jahren eine dreimonatige Auszeit gönnen.
Bei der UBS ist die Regelung nicht ganz so komfortabel. Direktionsmitglieder in der Schweiz erhalten nach 15 Jahren Anspruch auf 6 oder 8 zusätzliche Ferienwochen. Die Bank bezahlt die Hälfte der beanspruchten Ferien.
Bei den angefragten Unternehmen UBS, CS, Novartis und Swisscom ist für die Mitglieder der Geschäftsleitung keine offizielle Auszeit vorgesehen. (tun)