Concordia forderte die Frau auf, innert einer gesetzten Frist zwölf Kilo abzunehmen. Sollte dies nicht geschehen, müsse sie für die Mehrkosten von 35'000 Franken jährlich selber aufkommen. Die Betroffene sitzt im Rollstuhl.
«Man horche auf! Die Frau soll nicht abnehmen, weil das gesundheitlich besser ist für sie, sondern weil die Krankenkasse damit weniger bezahlen muss. Das Traurige dabei ist, wir sind in den Augen der Krankenkasse keine Menschen sondern nur noch Kostenfaktoren», empört sich Henry C.
Ein anderer Leser weist auf den gravierenden Einschnitt der Persönlichkeitsrechte hin und bringt es so auf den Punkt: «Niemand hat einer erwachsenen, mündigen Person solche Vorschriften zu machen!», zumal dabei die persönliche Integrität dabei missachtet werde.
Schon der Ansatz der Krankenkasse wird von den meisten Blick.ch-Usern verurteilt. Anstatt bei so dringenden Fällen Druck aufzubauen um Kosten zu sparen, könnte die Krankenkasse auch mal die horrenden Medikamentenpreise in der Hochpreisinsel Schweiz unter die Lupe nehmen, meint etwa John S.
Nachgefragt beim behandelnden Neurologe Kai Rösler, verrät dieser dem Blick: «Gerade aus medizinischer Sicht ist die Forderung unseriös!», sagt er. Bei Morbus Pompe gehe beim Gewichtverlust auch unwiderbringlich Muskelmasse verloren.
Der von einer ähnlichen Situation betroffene Leser Morgan S. schreibt: «…aber es gibt andere, bei denen Abnahme auch Abbau der Muskelmasse bedeutet. Das ist bei Morbus Pompe so. Und deshalb ist Abnehmen hier gar nicht gerechtfertigt.»
«Ja und was kostet es die Krankenkasse wenn die Frau dann beatmet werden muss und noch kränker wird?», fragt sich Kay S. «Das muss die Krankenkasse dann auch bezahlen.»
Und wenn die Concordia schon sparen wolle, dann soll sie bei den Rauchern ansetzen. «Nicht übergewichtig zu sein ist immer besser. Nun frage ich mich wie ist das den bei den Rauchern? Eine Zigarette am Tag und nicht ein Päckli. Zielerreichung in einem Jahr, sonst wird im Krankheitsfall gekürzt!« schreibt Rita Mathis. Und überhaupt solle sie bei Fettleibigen präventiv tätig sein:«Dann müssten die Krankenkassen aber schon bei der Kinderernährung diesen Hebel ansetzen.« meint Jürg Frey, «Zucker, Schleckereien, BigMacs und Weissbrot für viele und täglich, das sind die Kosten der Zukunft.«