Behörden wollen Grenzpolizisten am Flughafen ersetzen
Bald kontrollieren Maschinen

Eine der 70 Massnahmen zur Optimierung der Grenzsicherung stellen die automatisierten Grenzkontrollen an Flughäfen dar. Dank ihnen sollen legale Einreisen auch in Zukunft reibungslos erfolgen.
Publiziert: 07.01.2015 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 19:17 Uhr
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«Ich befürchte einen Sicherheitsverlust.» Thomas Hurter (SVP)
Foto: Senn & Stahl
Von Christoph Lenz

Grüezi, willkommen in der Schweiz.» Es sind einfache Worte, mit denen ankommende Passagiere bei der Passkontrolle am Flughafen begrüsst werden. Doch sie haben einen grossen symbolischen Wert. Für manche Heimkehrer markiert die Begrüssung bei der Passkontrolle den feierlichen Schlusspunkt jeder Auslandsreise. Klar: Wo man «Grüezi» sagt, da sind wir daheim.

Doch mit dem freundlichen «Grüezi» ist bald Schluss. Bund und Kantone haben in den letzten Jahren an einem Aktionsplan zur Optimierung der Grenzsicherung gefeilt. Das Ergebnis: Ein bunter Strauss von 70 Massnahmen, die der Bundesrat und die Konferenz der kantonalen Justiz- und Polizeidirektoren im Herbst abgesegnet haben. Darin enthalten sind auch automatisierte Grenzkontrollen an den Flughäfen.

Die Passkontroll-Automaten seien als Ergänzung zu den bemannten Stationen vorgesehen, erklärt ein Sprecher der Zollverwaltung. Grund für die Anpassung sei die steigende Mobilität und die damit verbundene Zunahme von Reisebewegungen. Dank automatisierter Grenzkontrollen sollen legale Einreisen auch in Zukunft reibungslos möglich sein. Allerdings würden nur Bürger von EU und Efta-Staaten durch Automaten kontrolliert, weil der Schengener Grenzkodex für sie «nur eine Mindestkontrolle» vorsehe. Ein Stellenabbau bei der Passkontrolle sei nicht vorgesehen.

Die Zollverwaltung rechnet frühestens 2016 mit einem Pilotversuch. Pläne zur flächendeckenden Einführung der Automaten gebe es «zum jetzigen Zeitpunkt» nicht. Bund und Kantone wollen, dass dereinst zehn Prozent der EU- und Efta-Bürger durch Automaten abgefertigt werden. Davon versprechen sie sich nicht zuletzt einen Spar­effekt.

Sicherheitspolitiker reagieren indes zurückhaltend auf das Vorhaben. Thomas Hurter (51), SVP-Nationalrat, Swiss-Linienpilot und Präsident der Sicherheitspolitischen Kommission, sagt: «Ich befürchte einen Sicherheitsverlust.» Neben der Automatisierung habe die persönliche Kontrolle im Ausland weiterhin einen hohen Stellenwert. Dies sollte auch für die Schweiz gelten. «Die persönliche Beurteilung ist oft besser als die Kontrolle irgendeiner Maschine.» Gerade bei Grenzübertritten müssten Sicherheitsaspekte wieder stärker gewichtet werden. Hurter glaubt zudem nicht an einen grossen Spareffekt. «Auch Automaten brauchen Personal, das sicherstellt, dass die Kontrollen sauber ablaufen.»

Für Hurter liegt die Lösung anderswo: «Es braucht vernünftige Abläufe und saubere Kontrollen durch die Flughafenpolizisten.» Zudem müsse sichergestellt werden, dass das Personal raschen und guten Zugriff auf die erforderlichen Datenbanken habe. «Dann wird richtig gespart, nämlich beim Zeitverlust», so Hurter.

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