Beamte sind die neuen Boni-Jäger
Beim Staat öffnet sich die Lohnschere am meisten

Publiziert: 23.04.2016 um 17:15 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 04:10 Uhr
Öffentliche Angestellte ohne Kaderfunktion mussten zwischen 2012 bis 2014 ein Lohnminus hinnehmen.
Foto: ZVG
Moritz Kaufmann

Ausgerechnet beim Staat! In keiner anderen Schweizer Branche ist die Lohnschere in den letzten zwei Jahren weiter auseinandergegangen als im öffentlichen Sektor. Das hat der Schweizerische Gewerkschaftsbund (SGB) errechnet. «Wir sind über das Ausmass erschrocken», sagt SGB-Chefökonom Daniel Lampart (47) zu SonntagsBlick.

Gewerkschafts-Ökonom Daniel Lampart: «Wird sind über das Ausmass erschrocken!»
Foto: Keystone

Die Kaderlöhne seien zwischen 2012 und 2014 um durchschnittlich 6,9 Prozent gestiegen, während in allen anderen Positionen sogar ein Minus von 0,8 Prozent resultierte. Dies im Gegensatz zur Privatwirtschaft, wo sich die Lohnschere nicht weiter geöffnet habe. «Der Bund hat explizit die Strategie, die Cheflöhne anzuheben», wettert Lampart. Denn auch dort gibt's fürs Kader nun variable Lohnbestandteile und Erfolgsprämien. Das hat die Löhne offenbar nach oben getrieben.

Lehrer und Polizisten am meisten betroffen

Derweil stehen die öffentlichen Institutionen unter Spardruck – was nun offenbar der Normalangestellte zu spüren bekommt. Besonders betroffen: «Die Löhne bei den Lehrern, den Polizisten und in Teilen der Betreuung. Da verzeichneten wir in den letzten zwei Jahren überall ein Minus», sagt Lampart. Vor allem, weil die Einstiegs­löhne gesenkt wurden. «Da hat man am meisten Spielraum.» Die mittleren Löhne der Lehrer seien gar um elf Prozent gesunken. Lampart warnt: «Am Ende leidet die Qualität in der Schule, der ­öffentlichen Sicherheit oder in der Pflege.»

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