Mit einem Wert von 30,2 Zählern ist der Wachstumsbereich oberhalb von 50 Punkten weit entfernt. Einen niedrigeren Stand haben die Forscher seit Beginn der Umfragen in dem Land 1999 noch nicht gemessen. Zudem sackten auch die Teil-Barometer für die Produktion und die Auftragseingänge jeweils auf Rekordtiefs ab.
Seit dem Regierungswechsel in Athen Anfang des Jahres hat sich die dortige Wirtschaftslage Experten zufolge massiv verschlechtert. Zuletzt kamen viele Unternehmen nur schwer an Geld, eine Pleitewelle wird befürchtet.
Auch der vom griechischen Institut IOBE erhobene Stimmungsindikator gab deutlich nach. Der Index misst die Erwartungen in der Industrie, der Dienstleister, im Detailhandel, am Bau sowie das Konsumentenvertrauen. Mit 81,3 Zählern für Juli wurde das niedrigste Niveau seit fast drei Jahren festgestellt.
In der restlichen Eurozone hat die Industrie trotz der Griechenland-Krise kaum an Fahrt verloren. Der Einkaufsmanagerindex fiel nur minimal um 0,1 auf 52,4 Punkte, wie das Markit-Institut zu seiner Umfrage unter rund 3000 Unternehmen mitteilte. Er hielt sich aber deutlich über der Marke von 50 Zählern, ab der Wachstum signalisiert wird.
In Deutschland wurde mit 51,8 Prozent ein Zwei-Monats-Tief erreicht. Das gilt auch für Frankreich, das allerdings mit 49,6 Prozent knapp unter der Wachstumsschwelle blieb. «Die Konjunktur in der Euro-Zone dürfte nach dem Überwinden der letzten Hürde in der griechischen Schuldenkrise wahrscheinlich wieder an Dynamik gewinnen», prophezeite Markit-Chefökonom Chris Williamson.