Als erste Bank der Welt
UBS schafft die Unterschrift ab

Ende Januar können E-Banking-Kunden elektronisch unterschreiben – etwa bei der Adressänderung, beim Kreditkartenvertrag oder beim Abschluss einer Hypothek.
Publiziert: 18.12.2016 um 00:13 Uhr
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Aktualisiert: 12.10.2018 um 16:12 Uhr
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Andreas Kubli macht die UBS digitaler.
Foto: Balz Murer
Bastian Heiniger

Die eigene Unterschrift begleitet einen durchs Leben. Bald wird sie nicht mehr nötig sein. Als erste Bank weltweit macht die UBS nun handgeschriebene Signaturen überflüssig.

Vergangene Woche berichtete SonntagsBlick, dass UBS, CS, Swisscom und das Start-up Notakey gemeinsam an einem elektronischen Identitätsnachweis arbeiten. Am Freitag legten SBB und Post nach und verkündeten, dass auch sie zusammenspannen für eine digitale Identität. Das Ziel: Ein einheitliches Login für verschiedenste Dienste im Internet.

Zukunftsmusik? Mitnichten. Bereits in wenigen Wochen führt die UBS als erste Bank eine Vorstufe davon ein: die digitale Signatur. «Wir werden Ende Januar in unserem E-Banking die elektronische Unterschrift einführen», sagt Andreas Kubli (47), Head Multichannel Management & Digitiza-tion bei der UBS, zu SonntagsBlick. Über 1,5 Millionen Nutzer können künftig Bankverträge digital unterschreiben.

Etwa beim Kreditkartenvertrag, beim Abschluss einer Hypothek oder wenn der Kunde der Bank erlauben möchte, mit ihm via Mail zu kommunizieren. 

«Wer in der alten Welt einen Vertrag abschliessen wollte, musste ein Dokument ausdrucken, unterschreiben und auf die Post gehen», so Kubli. «Wir mussten den Brief dann an die zuständige Abteilung übergeben, das Dokument einscannen und ablegen.» Ein grosser Aufwand, der mit Zeit und Kosten verbunden ist, nun aber wegfällt. «Ich gehe davon aus, dass wir damit bald 30 Prozent der heute per Post verschickten Verträge über den digitalen Kanal ausliefern», sagt Kubli.

Unterschreiben mit Gerät

Und so funktioniert das neue System: Der Kunde loggt sich mit dem von der Bank erhaltenen Kartenlesegerät oder der Access Card in sein E-Banking-Konto ein. Dort wählt er seine gewünschten Bankgeschäfte. Ist eine Unterschrift nötig, kann er sich mit dem Gerät ausweisen. Ein Login ersetzt somit die handgeschriebene Signatur. Später soll auch das Gerät wegfallen. Dann unterschreibt der Kunde via QR-Code, der sich mittels UBS-App einscannen lässt. 

Anfangs können nur bestehende Kunden die elektronische Unterschrift nutzen. Künftig sollen auch Neukunden davon profitieren, wenn sie online ein Konto inklusive Debit- und Kreditkarten eröffnen wollen. Der Bundesrat bewilligte das kürzlich mit der Totalrevision der Verordnung über die elektronische Signatur. Damit wird nicht nur die handgeschriebene Unterschrift unnötig, sondern auch der Gang zur Bank.

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