Durch den Brexit-Entscheid ist das Pfund Ende Juni von 1.40 auf 1.30 Franken abgestürzt. Das hat auch die Schweizerische Nationalbank (SNB) zu spüren bekommen. Der Pfund-Zerfall brockte ihr einen Verlust von rund 3 Milliarden Franken ein.
Den Dämpfer steckt die SNB aber locker weg. Das Pfund macht nur 6,9 Prozent ihrer Devisen von total 635 Milliarden Franken aus. Die gesamte SNB-Bilanz ist sogar 690 Milliarden lang – mehr als die jährliche Wirtschaftsleistung der Schweiz.
Die Erträge davon glichen die Pfundverluste mehr als aus. Am meisten Geld machte die SNB mit Obligationen. Die tiefen Zinsen erhöhten deren Wert um 10,3 Milliarden Franken. Hinzu kamen 4,1 Milliarden an Zinserträgen und 1,7 Milliarden an Dividendeneinnahmen.
Gold glänzt wieder
Auch die Goldhausse kam der SNB zugute: Ihre Goldbestände sind mit 43,1 Milliarden Franken heute 7,6 Milliarden mehr wert als Anfang Jahr. Die Negativzinsen zahlten sich ebenfalls aus: Die Geschäftsbanken mussten der SNB total 692 Millionen Franken abliefern.
Vor einem Jahr hatte die SNB noch einen Rekordverlust von 50,1 Milliarden Franken eingefahren. Der Grossteil stammte aus Bewertungsverlusten nach der Aufhebung des Mindestkurses.
Nach dem Gewinn könnten die Kantone nun hoffen, dass ihnen die SNB wiederum 1 Milliarde Franken überweisen wird. Abgerechnet wird aber erste Ende Jahr. Mit dem Rest wird die SNB ihr Eigenkapital stärken. Laut UBS steigt dieses dank dem Gewinn auf rund 80 Milliarden Franken. Mit 12 Prozent liegt die Eigenkapitalquote der SNB aber weit unter den 30 Prozent, welche sie früher an Eigenmitteln hatte.