Immer wir, immer ist es kalt hier. Was wir lange vermutet haben, bestätigt sich jetzt offiziell. In der Schweiz ist es derzeit kälter als im Rest Europas.
Der Grund: Ein Höhentief, das zu unbeständigem Wetter führt. «Ein Blick auf die Wetterkarten zeigt, dass tatsächlich vor allem die Schweiz und Süddeutschland betroffen sind», sagt Pascal Hobi von «MeteoNews».
Weil die Schweiz am östlichen Rand des Azorenhochs liege, komme es immer wieder zu diesen Höhentiefs, erklärt Hobi. Und weil sich das Azorenhoch partout nicht Richtung Mitteleuropa ausdehnen will, bleibt es vorerst auch so.
Überdurchschnittlich warm im Norden
Ganz anders sieht es im hohen Norden aus. In Tromsö - das auf der geographischen Breite von Nord-Alaska liegt - dürfen sich die Menschen beispielsweise morgen Donnerstag über 25 Grad und Sonne freuen. Und: Normalerweise liegen die Temperaturen im Mai für diese Region bei rund 8 Grad.
Denn «Norwegen profitiert dieser Tage von einem Hochdruckgebiet, welches sich von Skandinavien bis nach Nordrussland erstreckt», sagt Hobi. Und auch im regnerischen Schottland und dem sonst eher trüben Irland ist es freundlicher als hier - der Grund ist die Lage am Rand des Azorenhochs.
Wintereinbruch in der Schweiz
In der Schweiz zeigte sich die Sonne am Dienstag zwar ausnahmsweise auch, aber sie blieb nicht. Schon heute Mittwoch sank das Thermometer in der Deutschschweiz wieder auf 10 Grad, begleitet von Regen und Wind.
Das Wallis versinkt gar im Schnee. Und so bleibt es auch die nächsten Tage, «zu kühl für die Jahreszeit», so Hobi. Denn der Durchschnitt für die Mai-Temperatur in Zürich liegt eigentlich bei 17 Grad.
Dabei wäre am Samstag, 1. Juni, meteorologischer Sommeranfang. Hoffnung machen kann der Meteorologe trotzdem nicht. Hobi sieht zwar Anzeichen auf eine Stabilisierung nächste Woche, aber die «verschiedenen Modelle zeigen zurzeit noch keinen einheitlichen Trend zur Wetterbesserung». (lzb)