Unterstützung im Kampf gegen Separatisten
Neonazis spenden für Ukraine-Krieg

Ukrainische Miliz-Truppen erhalten in ihrem Kampf gegen pro-russische Separatisten Unterstützung von Schweizer Neonazis. Einige von ihnen sollen selber in Kampfhandlungen involviert gewesen sein.
Publiziert: 08.02.2015 um 14:52 Uhr
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Aktualisiert: 11.10.2018 um 14:46 Uhr
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Die Truppen der ukrainischen Armee erhalten Unterstützung von Schweizer Neonazis.(Symbolbild)
Foto: Keystone

Während die deutsche Kanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Staatspräsident François Hollande in Kiew und Moskau um eine Lösung im Ukraine-Konflikt feilschen, gehen die Kämpfe im Krisengebiet unvermindert weiter. Freiwillige Miliz-Truppen auf Seiten der Ukraine erhalten dabei offenbar auch Unterstützung aus der Schweiz.

Unterstützung aus internationalem Neonazi-Netzwerk

Mit Geldüberweisungen sowie Lieferungen von Hilfsgütern und Kleidern an ukrainische Kämpfer solidarisieren sich hiesige Neonazis mit den Truppen im Kampf gegen die Separatisten, schreibt die «SonntagsZeitung». Hauptempfänger soll eine rechtsextreme Freiwilligen-Miliz mit dem Namen «Misantrophic Division» sein.

Bereits im vergangenen Herbst wurde in der Schweiz ein Ableger der Misantrophic Division gegründet. Dahinter stehen Leute aus dem Umfeld des internationalen Neonazi-Netzwerks der Hammerskins. Seither sammelt die Gruppierung auf Facebook und mittels Verkäufen von T-Shirts Geld für den «Kampf gegen die kommunistischen Imperialisten und für ein weisses Europa», wie es ein Mitglied formuliert.

«Finaler Kreuzzug für die weisse Rasse»

Die Misantrophic Division ist eine der berüchtigsten Einheiten, welche in die Gefechte in der Ostukraine involviert sind. Nebst Folterungen und Plünderungen wirft Amnesty International den Kämpfern gravierende Menschenrechtsverletzungen vor. Die Anhänger der Truppe sollen Hitlers Waffen-SS verehren und seien oftmals verurteilte Straftäter.

Gegenüber der britischen Zeitung «Telegraph» sagte der Anführer des Miliz-Trupps in einem Interview: «Die historische Mission unserer Nation ist es, die weissen Rassen der Welt in einen finalen Kreuzzug für ihr Überleben zu führen.»

Die Unterstützung für die rechtsextremen Kämpfer beschränkt sich jedoch nicht nur auf Hilfslieferungen. Diverse Schweizer sollen sich sogar direkt der Misantrophic Division angeschlossen haben, schreibt die «SonntagsZeitung» unter Berufung auf mehrere Quellen. (cat)

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