Erst vor zwei Wochen stürzte die Elefantendame Druk (†49) im Zoo Zürich unglücklich. Feuerwehr und Tierpfleger mussten ihr in einer mehrstündigen Rettungsaktion wieder auf die Beine helfen (BLICK berichtete).
Bereits damals sagte Robert Zingg, Senior Kurator des Zoos, zu BLICK, dass Druk in den letzten Zügen ihres Lebens sei. Für den Zoo war klar: Sollte sich Druk von dem Unfall nicht erholen, wird man sie von ihrem Leiden erlösen.
Nun haben sie ihre Kräfte endgültig verlassen – die Elefantendame wurde heute eingeschläfert, nachdem sie nicht mehr selbst aufstehen konnte. «Mit 49 Jahren hat sie ein für Elefanten schönes Alter erreicht», heisst es in der Mitteilung.
Tiere konnten sich verabschieden
Die Tierpfleger haben den anderen Mitgliedern der beiden Elefantengruppen im Zoo heute noch die Möglichkeit gegeben, sich von der toten Druk zu verabschieden. So, wie dies bei engen Familien auch in der Wildnis der Fall wäre.
«Wir wollten, dass die Elefantenfamilien Gewissheit bekommen, dass Druk von ihnen gegangen ist», so Zingg heute gegenüber BLICK. Die Elefanten hätten sich «intensiv» mit den Rüsseln bei ihrer «Tante» verabschiedet. Einige rannten sogar noch zu ihr hin, weil sie dachten, Druk noch helfen zu können.
Der tote Körper wird nun von Tierärzten genau untersucht und seziert. «Es werden noch verschiedene Proben genommen, danach wird Druk verbrannt», so Zingg.
Sie hatte eine grosse Liebe für Jungtiere
Ende 2014 wurde klar, dass bei Druk die Sehkraft stark nachgelassen hatte. Sie lief verschiedentlich in Hindernisse und wollte kaum noch vertraute Bereiche verlassen. Die alte Dame bezog eine Box im Hintergrundbereich mit direkter Anbindung an eine Aussenanlage.
Druk, die mit 15 Monaten im Jahr 1968 nach Zürich kam, ist zwar nie selber Mutter geworden. Sie habe aber als Tante das Aufwachsen von zehn Jungtieren sehr eng und engagiert begleitet, schrieb der Zoo. Sie hätte einen eigenen, starken Charakter gehabt, zu dem nicht nur ihre grosse Liebe für die Jungtiere gehörte. (lz)