Jedes Jahr wird mit Spannung die Zeit erwartet, nach welcher der Sechseläuten Böögg in die Luft fliegt. Der Volksmund sagt: Je schneller der Kopf explodiert, desto schöner und wärmer soll der Sommer werden.
Ginge es nach dieser Faustregel, dann steht uns ein miserabler Sommer bevor. Ganze 43 Minuten und 34 Sekunden brauchte der Schneemann des diesjährigen Sechseläutens, bis ihm der Kopf explodierte - ein neuer Rekord.
IMAGE-ERRORDoch ein Blick in die Wetterdaten zeigt glücklicherweise: Auf die Vorhersagen des Bööggs ist kein Verlass. Das beste Beispiel ist der vergangene Sommer: Trotz miserabler Vorhersage des künstlichen Schneemanns, der erst nach geschlagenen 20 Minuten und 39 Sekunden den Kopf verlor, gabs einen Spitzensommer. 54 Tage mit Temperaturen über 25 Grad Celsius konnten wir draussen geniessen.
Allerdings traf die auf einem Reisighaufen gebettete Puppe die Vorhersage für den Hitzesommer 2003 perfekt. Mit 5 Minuten und 42 Sekunden bescherte uns die Prognose 85 Sommertage – bis heute ein Rekordsommer.
Die damalige Übereinstimmung der Vorhersage mit dem heissen Sommer ist aber reines Glück. Dies beweist eine wissenschaftliche Studie von Meteo Schweiz, welche die Brennzeit des Bööggs mit dem Sommerwetter verglichen.
Das Ergebnis der Untersuchung: Es gibt keinen statistisch signifikanten Zusammenhang zwischen der Brennzeit und der durchschnittlichen Sommertemperatur beziehungsweise der Anzahl Sommer- sowie Hitzetage. Wann der Kopf also vom Möchtegern-Propheten fliegt, hat überhaupt keinen Einfluss auf das spätere Sommerwetter. (lz)