Seit dem 22. April 2016 ist der pensionierte Rettungssanitäter Gino Bornhauser (†67) verschwunden. Killer L. R.* (34) ist geständig, hat aber angeblich vergessen, wo er die Leiche deponiert hat. Für die Ehefrau Petra (61) und die Familie eine enorme Belastung. Sie feierten Weihnachten ohne ihren geliebten Gino. Ihr sehnlichster Wunsch: Endlich richtig Abschied nehmen zu können.
Die Ehefrau quält die Frage: «Warum hat an diesem Abend niemand die Polizei angerufen? Ich weiss aus den Polizeiakten, dass mehrere Personen anwesend waren, als Gino vom Täter zusammengeschlagen worden ist. Eine Person filmte sogar mit dem Handy.» Ein Umstand, der später half, den Täter zu fassen.
Augenzeugen griffen nicht ein
Passiert ist es auf einem öffentlichen Parkplatz mitten in Rafz ZH. Es gab Passanten und Zeugen, als L. R. den Rentner brutal zusammenschlug, aber niemand schritt ein. Erst im Nachhinein bei der Befragung durch die Polizei schilderten sie ihre Beobachtungen.
Unter Tränen berichtet Petra Bornhauser, was sie in den Polizeiakten lesen musste. «Der Täter schlug auf Gino ein, bis er sich nicht mehr bewegte. Er bedrohte auch einen Zeugen. Danach warf er Gino auf die Rückbank von dessen Wagen und fuhr einfach damit davon.»
Autowrack von Gino Bornhauser in Wald in Deutschland
Der Polizei schilderte der Täter, wie er später in einem Wald anhielt, nachdem sich Bornhauser auf dem Rücksitz bemerkbar gemacht hatte. Erneut traktierte L. R. sein Opfer – bis Gino tot war. Wo er den leblosen Körper versteckt hat, will der Killer vergessen haben.
Die deutsche Feuerwehr und die Polizei fanden zwei Tage nach der Tat das ausgebrannte Autowrack. Petra Bornhauser war zu dieser Zeit im Spital. Erst als die Kantonspolizei sie anrief und nach dem vermissten Halter fragte, wurde ihr klar, dass ihr Ehemann einem Gewaltverbrechen zum Opfer gefallen war.
Ungewissheit quält Angehörige
«Bei allem, was ich mache, fehlt mir Gino. Ich vermisse ihn so. Solange er nicht gefunden wird, können wir auch nicht Abschied nehmen», sagt Petra Bornhauser. Sie hofft: «Irgendwie müsste doch herauszufinden sein, wo der Täter unseren Gino hingebracht hat.»
Die Ungewissheit quält Petra Bornhauser und ihre Angehörigen: «Wenn er an einer Krankheit oder an einem Unfall gestorben wäre, könnten wir das verarbeiten. Aber dieser Horror ist einfach das Schlimmste.»
Sie appelliert: «Wenn ihr eine Person seht, die einen Schwächeren zusammenschlägt, ruft die Polizei an! Es könnte Leben retten.»
*Name der Redaktion bekannt