«Ich bin völlig fertig», sagte der Leserreporter heute Morgen zu Blick.ch. Dies wegen der unfreiwilligen Nacht am Zürcher Flughafen. Swiss-Flug LX 92 Zürich - São Paulo von gestern Abend 22:40 Uhr: Eigentlich wollten sich die 203 Passagiere für den Nachtflug einrichten, um heute einigermassen ausgeruht in Südamerika anzukommen. Doch daraus wurde nichts.
Wie Leserreporter berichten, kreiste der Airbus A340 nach dem Start fast zwei Stunden über mehreren Kantonen am Rande des Juras. Dann landete er wieder am Flughafen Zürich. Auch Bewohner am Boden hatten das mitbekommen: «Mich hat das Kreisen aus dem Schlaf geholt», berichtet ein Leserreporter.
Massenlager am Flughafen ...
Ein Ärger kommt selten allein. Nach dem abgebrochenen Flug gab's, so ein Leserreporter, für die Economy-Passagiere nicht einmal ein Hotelzimmer. Sondern nur ein Massenlager am Flughafen: «Die Swiss ist auch nicht mehr was sie mal war», ist sein Kommentar. «Das ist extrem billig.»
Der Mann musste sich mit dem primitiven Massenlager am Flughafen begnügen. Heim nach Hause, er wohnt in Lenzerheide, das lag leider nicht drin.
Dazu kommentiert eine Swiss-Sprecherin gegenüber Blick.ch: «Aufgrund der Leichtathletik-EM waren leider nicht genügend Hotelzimmer verfügbar.»
... und Zwangsimbiss an Bord!
Überhaupt ist der Passagier bitter enttäuscht von der Swiss. «Für den Ausfall des Flugs gab's eine Entschädigung von 20 Fränklein», berichtet er. Und nach der Landung einen Znacht, auf den er lieber verzichtet hätte: «Wir mussten für diesen Imbiss noch eineinhalb Stunden eingepfercht an Bord bleiben.» Völlig daneben, findet der Mann.
Das habe man so organisiert, weil zu diesem Zeitpunkt «am Flughafen alle Restaurationsbetriebe schon geschlossen waren», sagte dazu die Swiss-Sprecherin.
Bei den 20 Franken handle es sich nicht um eine Entschädigung sondern um einen Verpflegungsgutschein, präzisierte eine Swiss-Sprecherin gegenüber Blick.ch.
Als Grund für die Umkehr habe der Pilot Probleme mit dem Fahrwerk angegeben. Mehr Infos habe man nicht erhalten. Immerhin wurde gestern Abend noch mitgeteilt, dass der Flug nach São Paulo heute Morgen um 9.00 Uhr starten sollte. Das ist unterdessen geglückt.
Einziger Trost für unseren Leserreporter: «Nach dieser Nacht werde ich wohl zum ersten Mal im Flugzeug schlafen können.»
Pilot musste Treibstoff ablassen
Der Flughafen Zürich bestätigt gegenüber Blick.ch den Abbruch des Fluges. Swiss erklärt über eine Sprecherin, das linke Hauptfahrwerk habe nach dem Start nicht eingezogen werden können. Weil die vollgetankte Maschine zu schwer für eine Landung gewesen sei, habe der Pilot zuerst Treibstoff ablassen müssen. (snx/noo)