Gruss-Schild am Flughafen sorgt für Aufregung
Fliegt in Zürich jetzt die HitlAir?

Ein Besucher sieht auf einem Hinweisschild am Flughafen Zürich den Hitlergruss und löst damit eine Diskussion über Sinn und Unsinn der Schilder aus.
Publiziert: 17.04.2015 um 10:28 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 18:24 Uhr
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Winkt sie zum Abschied oder grüsst sie Hitler?
Foto: 8989 Leserreporter
Von Claudia Mascherin

Für die einen ist es bloss eine winkende Frau, für Leserreporter Ronnie S. ist es Eva Braun. «Ohne Röckli wärs ein Nazi», sagt S. über ein Piktogramm am Flughafen Zürich.

In der sogenannten Drop-off-Zone, dort wo die Autos meist nur ganz kurz anhalten, winkt von jeder Säule ein weisses Strichfrauchen zum Abschied.

Zugegeben, sie winkt mit sehr steifem Arm. Aber macht sie das gleich zur Geliebten Adolf Hitlers?

Flughafensprecherin Sonja Zöchling kann in gewisser Weise nachvollziehen, dass jemand die Verbindung zum Hitlergruss macht: «Je nachdem was man für einen geschichtlichen Hintergrund hat.»

Trotzdem sei es das erste Mal, dass sie diesen Vergleich höre. Und die Winkende sei nicht neu. «Seit über 30 Jahren weist die Frau zusammen mit einem Kind auf die Besucherterrasse hin», so Zöchling. «Reklamationen haben wir deswegen noch keine erhalten.»

Ob es genauso wäre bei einem Strichmännchen mit steifem Arm? «Ein Grafikbüro hat das Piktogramm damals entworfen. Vielleicht hat es bewusst eine Frau gewählt, um das Schild sympathischer zu machen», so Zöchling.

Leserreporter S. will wegen dem Schild «kein Büro aufmachen». Viel eher will er eine Diskussion anregen. Und das ist ihm gelungen.

Obwohl das Schild harmlos sei, bleibe abzuklären, ob es tatsächlich an jeder Säule in der Drop-off-Zone eines brauche, räumt Zöchling ein. «Tatsächlich hat es etwas viele Schilder, sie dienen aber der Information der Abholer und Zubringer.»

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