Zürich erwacht. Die Sonne geht auf und die Strahlen blitzen durch die Baumkronen am Seebecken. Ein verliebtes Pärchen schaut sich den Sonnenaufgang an. Doch die spätsommerliche Morgenidylle wird jäh von einem beissenden Geruch getrübt: Urin. Ein Blick auf den Boden: Müll, Müll, überall Müll.
Es ist der Morgen nach der Street Parade. Die Abfallberge türmen sich, die letzten Raver schleppen sich mit einem Bier in der Hand nach Hause oder einfach auf die nächste Parkbank. Die Party ist vorbei, die Beats sind den Klängen der Putzmaschinen und dem monotonen Streichen der Besen gewichen.
Die Männer und Frauen, die dafür sorgen, dass Zürich wieder so hergerichtet wird wie vorher, sind seit Stunden an der Arbeit. Die ERZ Entsorgung und Recycling wird noch alle Hände voll zu tun haben.
In den vergangenen Jahren kamen knapp 100 Tonnen Abfall zusammen. Dieses Jahr könnte es noch mehr sein. Denn die Street Parade 2015 knackte die 1-Million-Besucher-Marke. Das schaffte die grösste Freiluft-Disco das letzte Mal 2005.
Omar (33) ist seit 2.00 nachts im Einsatz: «Es ist schon unglaublich viel Müll. Aber das ist kein Problem. Ein Betrunkener hat mich zwar angepöbelt, ich konnte ihn aber schnell wieder beruhigen», sagt er zu Blick.ch. (kab/sac)