Auge um Auge
Krieg der Pfarrerinnen in Fällanden ZH

In der reformierten Kirchgemeinde Fällanden ZH eskaliert ein interner Streit. Jetzt wurde sogar eine der beiden Pfarrerinnen angezeigt – von ihrer Pfarrkollegin.
Publiziert: 28.07.2016 um 12:46 Uhr
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Aktualisiert: 12.10.2018 um 15:49 Uhr
Eine Konfliktmanagerin soll nach den Sommerferien den Streit in der reformierten Kirchgemeinde Fällanden ZH schlichten.
Foto: Screenshot Google Street View

Eine Konfliktmanagerin soll in der zerstrittenen reformierten Kirchgemeinde Fällanden ZH wieder für Ruhe sorgen. Zwischen der Kirchenpflege sowie innerhalb des Pfarrkonvents herrscht dicke Luft.

Zwei Pfarrerinnen stehen dort schon länger im Verdacht, sich gegenseitig in den Haaren zu liegen. Pfarrerin Annemarie Pfiffner wurde nun wegen Drohung, versuchter Nötigung, Beschimpfung und übler Nachrede angezeigt – von ihrer Pfarrkollegin Malinee Müller.

Im Zentrum stehen anonyme Drohbriefe mit «hässlichen Inhalten», die Pfiffner angeblich ihrer Pfarrkollegin Müller zugeschickt haben soll, schreibt der «Zürcher Oberländer». Auch zwei Gemeindemitglieder die Müller nahestehen sollen, hätten solche Briefe erhalten.

Acht Stück sollen schon verschickt worden sein. Auch ein Paket mit einem Kettengürtel wurde Müller zugeschickt mit der Aufforderung: «Gehen Sie doch!»

Will die Kirchgemeinde Müller loswerden?

Müller nahm sich daraufhin eine Anwältin, sie fühlte sich bedroht. Auch die Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen aufgenommen. Pfiffners angebliches Motiv für die Drohbriefe: «Eifersucht oder Enttäuschung» über Müllers Wahl, so Anwältin Heidi Affolter. 

Denn für sie sei klar, dass die Briefe von Pfiffner und allenfalls einem Mittäter stammen müssen: «Einer der Briefe ist mit Schreibfehlern gespickt, und trotzdem verbirgt sich dahinter ein intelligenter Geist – und vor allem jemand, der die Interna des Pfarrkonvents kennt», wird Affolter im «Zürcher Oberländer» zitiert.

Der Stein ins Rollen brachte wohl eine Aussage von Kirchenpflegepräsident Huldrych Thomann. Pfarrerin Müller wollte nämlich ihre Arbeitszeit nicht erfassen, obwohl die Kirchenpflege sie dazu aufforderte.

Weil Thomann dies öffentlich im «Chilebrief» schrieb, hätte er ihre Wiederwahl gefährdet, heisst es im «Glattaler». Müller wurde allerdings trotzdem von ihrer Gemeinde in ihrem Amt bestätigt, danach flatterten die Briefe ins Haus. (lz)

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