ARD-«Zürich-Krimi» voller Klischees und Fehler
Lernt das doch endlich, liebe Deutsche!

«Der Zürich-Krimi» heisst eine neue ARD-Reihe. Die Limmatstadt und ihre Bewohner sind darin kaum wiederzuerkennen.
Publiziert: 29.04.2016 um 13:55 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 20:45 Uhr
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Christian Kohlund spielt den Anwalt Thomas Borchert.
Foto: ZVG/ARD Degeto

Rund 4,8 Millionen Zuschauer sahen gestern den Auftakt zur neuen ARD-Reihe «Der Zürich-Krimi: Borcherts Fall».

Sollten auch ein paar Zürcher darunter gewesen sein, dürften sich diese verwundert die Augen gerieben haben: Denn mit dem glaubwürdigen Vermitteln von Lokalkolorit tut sich die deutsch-österreichische Produktionsfirma schwer, wie die «NZZ» völlig zu Recht urteilte. 

Astreines Bühnendeutsch: Die Schweizer Darsteller Robert Hunger-Bühler und Christian Kohlund.
Foto: ZVG/ARD Degeto

Das Zürich im Zürich-Krimi ist ein Zürich der Banker, Beamten und Bonzen – und besteht lediglich aus Altstadt und Zürichberg.

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Bevölkert wird dieses Klischee von Menschen, die sich in astreinen Bühnendeutsch unterhalten. Selbst dem Schweizer Hauptdarsteller Christian Kohlund (65), der den abgehalfterten Anwalt Thomas Borchert gibt, rutscht nur ab und an ein «Axgüsi» raus. 

Man beachte die Autonummer ganz links im Bild.
Foto: ZVG/ARD Degeto

Etwas Authentizität verleiht der Szenerie einzig eine Nebenfigur: Ein schnauzbärtiger Hipster-Journalist, der artgerecht mit dem Velo durch die Stadt (und vorbei an Autos, deren Nummernschilder absurderweise Buchstaben beinhalten) kurvt.

Dummerweise arbeitet der Investigativ-Reporter für den «Züricher Süd-West Kurier». Autsch.

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