In den letzten acht Jahren ist die Zahl der in der Schweiz arbeitenden Ärzte um 19 Prozent angestiegen. Im gleichen Zeitraum wuchs die Bevölkerung gerade einmal halb so stark. Das berichtet die «NZZ am Sonntag». In Vollzeitstellen gerechnet, arbeiten heute im Vergleich zu 2008 rund 5000 Mediziner mehr in Spitälern und Praxen, davon sind 3400 frei praktizierende Ärzte.
«Der pauschale Ärztemangel ist ein Mythos», sagt Pius Zängerle, Direktor des KrankenversichererVerbandes Curafutura in der «NZZ am Sonntag». «Wir haben in der Schweiz das Phänomen der Überversorgung.» Das führt zu einem massiven Kostenschub im Gesundheitswesen.
Gründe für Ärztedichte
So generiert jeder Arzt, der eine Praxis eröffnet, etwa eine halbe Million Franken Umsatz pro Jahr. Allein der Zuwachs an selbständigen Ärzten schlägt sich demnach im Gesundheitswesen pro Jahr mit geschätzten 1,7 Milliarden Franken nieder.
Eine Analyse der Zeitung zeigt, dass Verschiedenes zum Anwachsen der Ärztedichte beigetragen hat. In den Spitälern sorgte eine Begrenzung der Wochenarbeitszeit für höheren Personalbedarf. Die Zahl der frei praktizierenden Ärzte nahm zu, weil in einer Phase ab 2012 die freie Zulassung für ausländische Mediziner zum rasanten Anstieg von Spezialisten führte. Selbst Hausärzte gibt es rund 900 mehr als 2010.