Gani L. war wegen mehrfachen Mordes angeklagt. Er hatte am 28. Mai 2011 seine Tochter Gjyle (†24) und seine Frau Mamudije (†48) erschossen. L. hat die Tat gestanden.
Sein Verteidiger hatte auf Totschlag plädiert. Die Staatsanwaltschaft hatte lebenslänglich gefordert.
Die Richterin verhängte dann heute Abend eine 17-jährige Haftstrafe für Gani L. Begründung: mehrfacher Mord und Mordversuch. Zusätzlich muss sich L. einer stationären Massnahme unterziehen, das heisst, einer Therapie während der Haft.
Die Richterin erklärte zur Urteilsbegründung, L. habe sein Gesicht wahren wollen in der wahnhaften Vorstellung, seine Frau und seine Tochter hätten denselben Freund. Es habe sich um eine kaltblütige und grausame Tat gehandelt, die Ehefrau sei vor den Augen der Kinder erschossen worden.
Gani L. schoss mehrmals auf seine Opfer
Gemäss Staatsanwaltschaft füllte der Mazedonier das Magazin seiner Pistole mit sieben Schuss. Zuerst schoss er auf die Tochter – dann auf seine Frau, die auf der Treppe stand. Als das Magazin leer war, lud er die Pistole erneut und schoss wieder auf seine – bereits tote – Tochter. Dann ging er zu Mamudije und zielte ein zweites Mal auf sie.
Seit 2005 verdächtigte Gani L., dass Gjyle und seine Ehefrau sexuelle Beziehungen mit verschiedenen, ihm unbekannten Männern hatten, heisst es in der Anklageschrift. Wenige Stunden nach der Verhaftung hatte Gani L. gesagt: «Ich habe kein Problem, wenn meine Tochter einen Freund hat. Aber ich habe ein Problem, wenn meine Tochter und meine Frau den gleichen Freund haben.»
Er wollte Gjyle erst gar nicht umbringen
Erst habe er den Freund und seine Frau umbringen wollen. Gani L. fürchtete sich jedoch vor Blutrache und habe stattdessen seine Tochter und seine Frau erschossen.
Bei der Planung ging Gani L. auf Nummer sicher: Er holte beim Schwager die Einwilligung für die Tat, heisst es in der Anklageschrift. So konnte er eine Blutrache verhindern.
«Er war richtiggehend verbissen, die Opfer zu eliminieren», sagte Staatsanwalt Paul Schmidig über Gani L. «Er legte einen unbedingten Tötungswillen an den Tag, der sich kaum mehr überbieten lässt.» Die Frauen seien regelrecht «hingerichtet» worden.
Ein Gutachten attestiert Gani L. eine wahnhafte Störung. Der Angeklagte habe früher sogar Fussspuren vor dem Haus gefälscht, um Beweise für die vermutete Affäre zu erbringen.
Wollte Gani L. eine zweite Tochter töten?
Ausserdem muss sich Gani L. wegen versuchten Mordes verantworten. Offenbar wollte der Angeklagte noch eine zweite Tochter töten.
Nachdem Gani L. auf Gjyle und Mamudije geschossen hatte, suchte er im ganzen Haus nach der jüngsten Tochter. Sie konnte aber flüchten. Der Sohn warnte sie per Telefon. Er sagte ihr, sie solle sich in Sicherheit bringen. Gani L., der nebenan stand, rief ins Telefon: «Dich erwische ich auch noch, du Schlampe!» In diesem Punkt ist der Angeklagte aber nicht geständig.
Schmidig fordert lebenslänglich. Der Verteidiger hingegen fordert einen Schuldspruch wegen mehrfachen Totschlags – des versuchten Mordes soll Gani L. freigesprochen werden. Die Freiheitsstrafe soll maximal zehn Jahre betragen und zugunsten einer stationären Massnahme aufgeschoben werden, so der Wunsch des Verteidigers. Gani L. sei kein Familienpatriarch – am Ende sei aus dem Wahn heraus alles eskaliert.
Der Auftritt von Gani L. heute vor Gericht war nur kurz. Er stellte eine Bedingung: L. wollte zu Beginn der Verhandlung einen Vortrag von zirka 30 Minuten halten. Anderenfalls gebe er keine Auskunft und wünsche, zurück ins Gefängnis gebracht zu werden. Der Angeklagte lieferte sich daraufhin einen heftigen Schlagabtausch mit der Vize-Präsidentin des Strafgerichts, Sandra Rieder – ohne Erfolg. Kurz nach 9.30 Uhr wurde Gani L. ins Gefängnis zurückgebracht. Der Prozess fand ohne ihn statt.
Das Familiendrama spielte sich am 28. Mai 2011 gegen 22 Uhr ab. Aus dem Haus an der Nordstrasse 3 in Einsiedeln war ein lauter Streit zu hören. «Es ging darum, ob eine Frau selber den Mann auswählen darf, in den sie verliebt ist», berichtete damals die Nachbarin Kimet L.
Gani L. (heute 58) hat seine Kinder streng muslimisch erzogen. Seine Tochter Gjyle (†24) durfte das Haus nur in langen Hosen und langärmligen Oberteilen verlassen. Doch Gjyle hatte sich nicht daran gehalten. Freunde berichteten, wie sie sich heimlich umgezogen und geschminkt hatte.
Ausserdem hatte die hübsche Gjyle ein Geheimnis vor ihren Eltern: Sie hatte einen Freund. «Das hatte Gjyle vor ihren Eltern verheimlicht. Die beiden durften das nicht wissen», so die Nachbarin.
Dann mehrere Schüsse. Der Streit ist ausgeartet. Gani L. hat mit einer Pistole auf seine Tochter gezielt. Ein Schuss traf sie unterhalb des Kinns. Die Mutter Mamudije (†48) stürzte sich auf ihre Tochter. Der rasende Mazedonier hat auch auf sie geschossen. Die Frau wurde schwer verletzt. Sie starb später im Spital. (woz)
Das Familiendrama spielte sich am 28. Mai 2011 gegen 22 Uhr ab. Aus dem Haus an der Nordstrasse 3 in Einsiedeln war ein lauter Streit zu hören. «Es ging darum, ob eine Frau selber den Mann auswählen darf, in den sie verliebt ist», berichtete damals die Nachbarin Kimet L.
Gani L. (heute 58) hat seine Kinder streng muslimisch erzogen. Seine Tochter Gjyle (†24) durfte das Haus nur in langen Hosen und langärmligen Oberteilen verlassen. Doch Gjyle hatte sich nicht daran gehalten. Freunde berichteten, wie sie sich heimlich umgezogen und geschminkt hatte.
Ausserdem hatte die hübsche Gjyle ein Geheimnis vor ihren Eltern: Sie hatte einen Freund. «Das hatte Gjyle vor ihren Eltern verheimlicht. Die beiden durften das nicht wissen», so die Nachbarin.
Dann mehrere Schüsse. Der Streit ist ausgeartet. Gani L. hat mit einer Pistole auf seine Tochter gezielt. Ein Schuss traf sie unterhalb des Kinns. Die Mutter Mamudije (†48) stürzte sich auf ihre Tochter. Der rasende Mazedonier hat auch auf sie geschossen. Die Frau wurde schwer verletzt. Sie starb später im Spital. (woz)