Die Forscher graben seit Tagen auf 1950 Metern, hoch über dem Urner Reusstal. Jetzt ist das Archäologenteam mit Wissenschaftlern aus den Kantonen Uri und Thurgau, von der Uni Basel und der Hochschule Luzern, fündig geworden.
Sie haben Mauerreste einer Alphütte freigelegt. Der Grundriss beträgt acht mal fünf Meter. Kohle einer Feuerstelle in unmittelbarer Nähe datieren die Forscher auf das 7. bis 5. Jahrhundert vor Christus.
Damit handelt es sich wahrscheinlich um die älteste Alphütte der Zentralschweiz. Bestätigt sich das Alter aus der frühen Eisenzeit, wäre die Steinhütte auf dem Geissrüggen zudem neben einem ähnlichen Fund im Val Fenga im Kanton Graubünden auch das älteste bisher bekannte Gebäude im Alpenraum.
Jetzt sollen Kohleproben an der ETH Zürich analysiert werden, sagt Grabungsleiter Urs Leuzinger.
Die Hütte an strategisch günstiger Lage könnte, so Leuzinger, der Alpwirtschaft, als Kontrollposten oder als Unterschlupf für Händler gedient haben.
Die Fundstelle liegt auf dem Weg zum Surenenpass. Dieser verbindet die Urner Reussebene mit dem Hochtal von Engelberg in Obwalden.
Die frühe Begehung des Surenenpasses ist bereits durch viele Funde belegt. So wurden in der Region eine Nadel aus der Bronzezeit (1450 Jahre vor Christus), ein Armreif (800 v. Chr.) und römische Silbermünzen etwa aus der Zeit von Kaiser Tiberius (14-37 n. Chr.) gefunden. (SDA/snx)