Die Tat schockiert noch immer. Am Montagabend wurde die italienische Molekularbiologin Valentina T.* (†29) mitten in Genf getötet. Der Mörder zertrümmerte ihr auf einem Trottoir mit einer Eisenstange den Schädel. Valentia T. forschte seit 2012 an der Universität Genf für ihre Doktorarbeit (BLICK berichtete).
Täter lebte in der Nähe von Chiasso
Der mutmassliche Täter ist nach wie vor auf der Flucht. Der über 1,90 Meter grosse Mann ist der Genfer Polizei bekannt. Es handelt sich um einen Senegalesen (36), der auch den italienischen Pass besitzt.
Der Mann habe früher in Cislago gelebt, einem italienischen Dorf rund 25 Kilometer südlich von Chiasso, schreibt «Le Matin». Seine italienische Ehefrau habe ihn verlassen, weil er sie regelmässig verprügelt haben soll.
Auch Valentina T. kannte ihren Mörder. Eine Freundin lieferte der Polizei nach der Bluttat den entscheidenden Hinweis. Die Polizei dürfte auf der Tatwaffe auch Fingerabdrücke des Mörders gefunden haben.
Eifersüchtig und ein Kontrollfreak
Valentia T. reiste regelmässig mit anderen Italiener aus Genf mit einem privaten Fahrdienst nach Hause. Dabei habe sie einmal von einem Afrikaner erzählt, schreibt der «Corriere della Sera». Sie habe dem Mann zu Beginn geholfen, daraus sei dann eine Freundschaft entstanden.
«Es war vielleicht der Beginn einer Beziehung», sagt ein Kollege von Valentina T. «Sie nahm dann aber Abstand, die beiden waren zu verschieden.» Valentina T. erzählte, der Mann sei sehr eifersüchtig und wolle sie kontrollieren.
Zwischenfall letztes Jahr
Im Wohnblock von Valentia T. erinnern sich Nachbarn an einen Zwischenfall im letzten Jahr. Valentina T. verliess mitten in der Nacht weinend ihre Wohnung. Sie sei ganz weiss im Gesicht gewesen und habe kaum sprechen können. Sie sagte, ein Mann habe bei ihr Sturm geläutet. Mehr wollte sie nicht sagen. War es ihr späterer Mörder?
Zuhause in Italien wusste offenbar niemand, dass Valentina T. in Genf Probleme wegen eines Mannes hatte. Die brillante Forscherin stammte aus der Nähe von Turin. Erst am Sonntag kehrte Valentina T. nach Genf zurück.
Ganzer Stolz ihrer Familie
Die Familie von Valentina T. ist streng katholisch und in ihrer Heimatstadt sehr angesehen. Ihr Vater Generoso arbeitete vor seiner Pensionierung als Geometer, ihre Mutter Mattea unterrichtet Wirtschaft.
Die Eltern und Schwester Silvia (23) reisten nach der Bluttat sofort nach Genf. «Sie sind am Boden zerstört», sagt ein Freund. «Valentina war der ganze Stolz der Familie.»
*Name der Redaktion bekannt