Am 17. Februar gegen 17 Uhr entdeckten Spaziergänger in einem Wald an einem Ort namens «Pomi» in Mayoux/Anniviers den Kadaver einer erwachsenen Wölfin. Das Tier wurde gewildert. Der Kadaver weist einen Einschuss hinter der Schulter auf. Er wird für eine Autopsie ins Institut für Pathologie der Universität Bern transportiert.
Die Gruppe Wolf Schweiz, die sich für die Ansiedlung der Wildtiere einsetzt, kritisiert die Tötung. «Die ausgesprochen lockere Abschusspolitik des Kantons Wallis vermag die Wilderei auf den Wolf offenkundig nicht einzudämmen», heisst es in einer Mitteilung. Da die getötete Wölfin möglicherweise zu einem neuen Wolfspaar gehöre, stehe die Bildung weiterer Rudel auf der Kippe.
Die Gruppe will Hinweise, die ihr gemeldet werden und zur Ergreifung des Wilderers führen, mit 10'000 Franken belohnen. Sie werde Hinweise umgehend den zuständigen Strafverfolgungsbehörden übergeben.
Untersuchung der Staatsanwaltschaft
Die Walliser Kantonspolizei sucht Zeugen. Die Staatsanwaltschaft des Kantons Wallis hat eine Untersuchung eingeleitet.
Im Val d'Anniviers sind in jüngster Zeit ein männlicher (M73) und ein weiblicher Wolf (F16) zusammen gesichtet worden. Das berichtet das Walliser Nachrichtenportal «1815.ch». Ob es sich bei der gewilderten Wölfin um F16 handelt, werden DNA-Analysen zeigen.
Auf im Kanton Freiburg wurden in letzter Zeit drei Wölfe gesichtet. Zwei von ihnen sind identifiziert. Es handelt sich um ein Weibchen (F13) und ein Männchen (M64).
Volksinitiative gegen Grossraubtiere
Im Wallis ist der Wolf ein Dauerthema. Erst kurz vor Weihnachten wurde ein weiblicher Jungwolf in der Augstbordregion geschossen – allerdings mit Erlaubnis des Bundesamts für Umwelt.
Exponenten aus den Reihen von CVP und CSP Oberwallis haben jüngst die kantonale Volksinitiative für ein «Wallis ohne Grossraubtiere» eingereicht. Damit soll der Bestand an Grossraubtieren reguliert werden können. Der Kanton will bei einer Annahme selbst entscheiden, wie viele Wölfe oder Luchse in den Wäldern des Kantons für eine ausgeglichene Fauna geduldet werden. Das widerspricht allerdings der Berner Konvention, die gewisse Wildtierarten wie den Wolf wegen ihrer geringen Anzahl schützt. (SDA/noo)