Viele junge Flüchtlinge geben sich als Minderjährige aus. Wie die «Schweiz am Sonntag» berichtet, setzt der Bund auf umstrittene Methoden, um solche Missbrauchsfälle aufzudecken. Bei einer Altersschätzung müssen Buben und Mädchen ihre Genitalien und Brüste entblössen.
Untersuchung von Gebiss und Knochen
Die sexuellen Reifezeichen sollen Aufschluss über das Alter der Jugendlichen geben. Dieser Vorgang der Altersschätzung nennt sich 4-Punkte-Analyse. Dabei wird das Gebiss und die Knochen der jungen Flüchtlinge untersucht und das körperliche Gesamtbild analysiert.
Bei letzterer Untersuchung kommt es laut der Zeitung auch zu einer Inspektion der Genitalien. Die Methode wird nicht erst seit kurzem angewendet: Im Testzentrum in Zürich Altstetten wird sie bereits seit über zwei Jahren praktiziert, wie die «Schweiz am Sonntag» weiter schreibt. Nur: Dass bei der Untersuchung auch die Geschlechtsteile betrachtet werden, war bisher unbekannt.
Testzentrum gilt als Vorbildunterkunft
Selbst die Betreiber des Testzentrums, die Asylorganisation Zürich, hat keine Kenntnis von solchen Genitaluntersuchungen. Das Testzentrum, von allen Seiten für den reibungslosen Betrieb gelobt, gilt als Vorbildunterkunft. Wird die Asylgesetzrevision am Sonntag angenommen, so sollen in der ganzen Schweiz weitere Bundeszentren wie jenes in Zürich in Betrieb genommen werden. Und damit voraussichtlich auch die 4-Punkte-Analyse bei den Altersschätzungen. (gru)