Verbot in Fitness-Studio in Littau LU: Kein Asyl ab 18 Uhr!
«Die haben tagsüber Zeit»

In Adi's Gold Gym gibt es Extrazeiten für Asylbewerber. Nach 18 Uhr müssen Flüchtlinge raus aus dem Studio. Diese Regel kommt nicht überall gut an. Der Studiobetreiber sieht aber keine Probleme.
Publiziert: 19.11.2016 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 00:39 Uhr
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Adi Schmid (53) posiert mit Tamilen. In seinem Gym sind Ausländer und Schweizer willkommen.
Foto: Stefano Schroeter
Anian Heierli

Der Schweiz-Kosovare Arvid S.* stählt seine Muskeln in Adi's Gold Gym in Littau LU. Doch er fühlt sich dort nicht mehr wohl. Denn seit Monaten hängt am Eingang ein Zettel. Auf dem prangt eine klare Ansage: «Trainingszeiten für Arbeitslose und Asylanten 10 bis 17 Uhr.» Alle anderen dürfen auch am Feierabend und frühmorgens ins Studio. Für Arvid S. ist das inakzeptabel. «Flüchtlinge und Leute ohne Job sind doch keine Menschen zweiter Klasse», sagt er. Für ihn steht fest: «Sobald mein Vertrag ausgelaufen ist, wechsle ich das Studio.»

Betreiber Schmid stellt klar: «Meine Hausregeln gelten»

BLICK hat vor Ort recherchiert und erfuhr, dass vor wenigen Tagen die Regeln gelockert wurden. Immerhin: Neu dürfen Asylbewerber bis 18 Uhr trainieren. Und Extrazeiten-Regelungen für Arbeitslose sind komplett gestrichen. Auf Nachfrage weist Gym-Besitzer Adi Schmid (53) alle Rassismus-Vorwürfe von sich: «Es gibt keine Ausländer, nur Menschen. Aber eines ist Fakt: Hier gelten meine Hausregeln.» Der Bodybuilder verteidigt die Extrazeiten: «Ich will am Abend kein überlaufenes Studio, und leider gab es auch Streit mit Asylanten.»

Polizei musste eingreifen

Zuletzt vor sechs Wochen. Damals sollen drei Asylbewerber im Studio herumgepöbelt haben. Betreiber Schmid dazu: «Sie trainierten ohne Abo heimlich in einer Ecke. Als wir reklamierten, wurden sie handgreiflich.» Der Trainer musste nach eigenen Angaben sogar die Polizei rufen. Andere hätten gegen Hygiene-vorschriften verstossen: «Es gibt Asylanten, die in Jeans trainieren.» Bei Regelbrüchen macht Schmid keine Unterschiede. Letztes Jahr schmiss der Gym-Besitzer auch einen Schweizer raus, der sich rassistisch äusserte.

Asyl-Abos zehn Franken billiger

Der Studio-Chef hat sich bei der Caritas erkundigt: «Asylanten haben tagsüber Zeit. Wenn einer eine Arbeitsbestätigung bringt, darf er am Feierabend kommen.» Für ihn ist klar: «Ich lebe von Ausländern. Habe Kunden aus Sri Lanka, Polen, dem Balkan.» Der Trainer ist kulant und macht Flüchtlingen sogar einen Spezialpreis. Wegen der Extrazeit kostet sein Asyl-Abo jährlich 240 statt 250 Franken.

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