Sternschnuppe über der Schweiz
Ist der Meteor irgendwo eingeschlagen?

Es war hell, sehr schnell und zog einen Lichtschweif nach sich. Zahlreiche Leser haben in der Nacht etwas Spektakuläres am Himmel gesehen. Wie aussergewöhnlich es tatsächlich war, erklärt Ingo Leya (46) vom Physikalischen Institut der Universität Bern.
Publiziert: 01.04.2014 um 11:23 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 20:53 Uhr
Von Claudia Mascherin

Was könnte das gewesen sein?
Ingo Leya:
Das war vermutlich ein Meteor – umgangssprachlich eine Sternschnuppe. In der Regel sind das kleine Staubkrümel, die in der Atmosphäre verglühen.

Einige Beobachter haben ein grünes Licht gesehen. Woher kommt das?
Die meisten Sternschnuppen sind grün. Das was leuchtet, ist nicht der Staubkrümel, sondern die Luft. Sauerstoff und Stickstoff leuchten grünlich - wie bei den Polarlichtern im Norden.

Gleich mehrere Sekunden war die Sternschnuppe am Himmel sichtbar. Ist das aussergewöhnlich?
Nicht wirklich. Abhängig von der Höhe, in der er zu leuchten anfängt, und vom Einfallswinkel, ist ein Meteor bis zu zehn Sekunden sichtbar.

Einige Leute wollen einen Schweif gesehen haben. Ist der Meteor mit dem Stern von Bethlehem zu vergleichen?
Nein. Der Stern von Bethlehem war vermutlich ein Komet. Der leuchtet auch ausserhalb der Erdatmosphäre. Eine Sternschnuppe leuchtet erst bei Eintritt in die Erdatmosphäre.

Ist der Meteor irgendwo eingeschlagen?
Das wird sich in den nächsten Tagen oder Wochen zeigen. Es gibt viele Hobby-Astronomen, die nächtelang den Himmel absuchen und abfotografieren. Ihre Fotos werden in der nächsten Zeit zeigen, wo er langgeflogen ist und ob eventuell Teile auf der Erdoberfläche angekommen sind.

Wie gefährlich ist es, wenn eine Sternschnuppe auf die Erdoberfläche trifft?
Sternschnuppen sind selten gefährlich. Allerdings können faustgrosse Meteoriten bereits ein Loch in ein Hausdach reissen. Von einem solchen will natürlich niemand getroffen werden. Aber diese Wahrscheinlichkeit ist sehr gering. Fälle wie jener des Meteoriten von Tscheljabinsk über Russland, bei dem im letzten Jahr Tausende Gebäude beschädigt und Hunderte Menschen verletzt wurden, sind äusserst selten.

Manchmal bringt so eine Sternschnuppe ja auch Glück. Gingen gestern viele Wünsche in Erfüllung?
Ich habe noch nie ausprobiert, ob Wünsche eher in Erfüllung gehen, wenn der Meteor länger sichtbar bleibt. Was klar ist: Es bleibt definitiv mehr Zeit, um Wünsche auszusprechen.

Gut zu wissen

Die gestrige Himmelserscheinung wurde von vielen Menschen als fast vollmondhell mit bläulich-grünem Kopf und orangem Schweif beschrieben worden, schrieb das Portal astronomie.info. Die Farben entstehen durch die vom Brocken verdrängten Luftmoleküle: Sauerstoff leuchtet grün, Stickstoff rot. Eine Rauchspur habe es keine gegeben. In 15 Sekunden flog der Meteor über den gesamten Himmel, ohne dass er zerbrach.

Zu sehen war die Feuerkugel laut der Freiburger Polizei im ganzen süddeutschen Raum, in Österreich, Frankreich und der Schweiz. Sie dürfte über 100 Gramm schwer gewesen sein, erklärte Daniel Karbacher von der Urania Sternwarte in Zürich auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. Ein Bolide dieser Grössenordnung könne schon ein richtiges Donnern - einen Überschallknall - verursachen.

Feuerkugeln oder Boliden sind besonders grosse Meteore, von denen kleinere Exemplare als Sternschnuppen bekannt sind. Bolide werden sie genannt, wenn sie explodieren. Es sind Gesteinsklumpen, die zuvor um die Sonne kreisten, dann in die Erdatmosphäre eintreten und zwischen 300 und 100 Kilometern Höhe zu leuchten beginnen.

Ein typischer Meteor sei üblicherweise in weniger als einer Sekunde verglüht, hiess es weiter. Feuerkugeln können länger überleben, wenn sie die Erdatmosphäre nur streifen. Die Brocken sind meist sehr klein: Schon Krümel ab zehn Millimetern Grösse werden als Feuerkugeln bezeichnet. Erst wenn Meteore auf die Erde fallen, spricht man von einem Meteoriten. (SDA)

 

Die gestrige Himmelserscheinung wurde von vielen Menschen als fast vollmondhell mit bläulich-grünem Kopf und orangem Schweif beschrieben worden, schrieb das Portal astronomie.info. Die Farben entstehen durch die vom Brocken verdrängten Luftmoleküle: Sauerstoff leuchtet grün, Stickstoff rot. Eine Rauchspur habe es keine gegeben. In 15 Sekunden flog der Meteor über den gesamten Himmel, ohne dass er zerbrach.

Zu sehen war die Feuerkugel laut der Freiburger Polizei im ganzen süddeutschen Raum, in Österreich, Frankreich und der Schweiz. Sie dürfte über 100 Gramm schwer gewesen sein, erklärte Daniel Karbacher von der Urania Sternwarte in Zürich auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. Ein Bolide dieser Grössenordnung könne schon ein richtiges Donnern - einen Überschallknall - verursachen.

Feuerkugeln oder Boliden sind besonders grosse Meteore, von denen kleinere Exemplare als Sternschnuppen bekannt sind. Bolide werden sie genannt, wenn sie explodieren. Es sind Gesteinsklumpen, die zuvor um die Sonne kreisten, dann in die Erdatmosphäre eintreten und zwischen 300 und 100 Kilometern Höhe zu leuchten beginnen.

Ein typischer Meteor sei üblicherweise in weniger als einer Sekunde verglüht, hiess es weiter. Feuerkugeln können länger überleben, wenn sie die Erdatmosphäre nur streifen. Die Brocken sind meist sehr klein: Schon Krümel ab zehn Millimetern Grösse werden als Feuerkugeln bezeichnet. Erst wenn Meteore auf die Erde fallen, spricht man von einem Meteoriten. (SDA)

 

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