Schläge, Steine, Diebstahl
So bunt trieben es die Benin-Bengel!

Die Erziehungsmethode von Combey Gbadjavi (46) stiess bei den Behörden auf wenig Verständnis. Nun erklärt der Vater warum er seine Söhne zurück nach Benin flog.
Publiziert: 18.08.2015 um 19:36 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 23:48 Uhr
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Der ältere der beiden: Apollinaire (15).
Foto: PETER GERBER
Von Lea Gnos

Combey Gbadjavi (46) bricht vor Zorn der Schweiss aus, wenn er erzählt, was seine Söhne im Solothurner Dorf Welschenrohr alles angestellt haben. Klaus (13) und Appolinaire (15) kamen 2013 als Familiennachzug in die Schweiz. Mit ihren Flegeleien trieben die Bengel aus Benin den ­Vater zur Weissglut. Anfang Jahr war das Mass voll. Der Vater setzte seine Söhne in ein Flugzeug nach Afrika – ohne Rückflugticket. In Benin sollten sie bei Verwandten leben. Doch das EDA holte sie gegen seinen Willen zurück.

«Sie bewarfen Leute mit Steinen. Ich musste ihnen erklären, dass man das nicht tut. Sie fanden es lustig», sagt der Vater, der deswegen auf der Gemeinde antraben musste. Regelmässig wurde er in die Schule zitiert. «Die Lehrerin sagte mir, die Buben würden einfach nicht lernen.» Immerhin, Appolinaire hatte Pläne für die Zukunft. «Er wollte Fussballer werden. Klaus hingegen hatte keine Ziele», so der Vater.

Aktiv wurden die Brüder nur, wenn es darum ging, sich zu prügeln. Gbadjavi, schaudernd: «Sie sagten, man habe sie provoziert. In einem Klassenlager machte Klaus einen Fernseher kaputt. Die Lehrerin verlangte, dass ich einen neuen kaufe.» Die Noten der Jungs waren – ausser im Sport – durchgehend ungenügend. «Sie fälschten einfach meine Unterschrift, wenn sie mal wieder eine schwache Prüfung abgelegt hatten.»

Dauernd musste er ihnen nachrennen, weil sie die Aufgaben nicht machten: «Sie behaupteten, sie hätten sie erledigt, doch ich fand die Arbeitsblätter abends unangetastet in ihrem Schulthek.»

Als er einmal unter ihren Betten nachschaute, war der Hilfsgärtner nur noch wütend: «Mein Deo und Parfum, das sie sich einfach genommen hatten!»

Die Söhne sind jetzt im Heim, wollen den Vater nicht sehen. «Ich will doch nur das Beste für sie! In Benin hätten sie eine Zukunft gehabt.» Seit die Behörden involviert sind, würden sie ihn nicht mehr respektieren: «Als Vater wollte ich ihnen eine Lektion erteilen. Ich habe mir hier eine Existenz aufgebaut. Sie müssen noch viel lernen.»

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