Satiriker Thiel erklärt sein Islam-Bashing
Darum darf ich Mohammed Kinderschänder nennen

Andreas Thiel nimmt Stellung zu seinem umstrittenen Beitrag in der «Weltwoche». Leid tun ihm seine Aussagen nicht, das Buch habe ihn entsetzt. Er habe gänzlich auf Polemik verzichtet und sich lediglich an die Fakten gehalten.
Publiziert: 30.11.2014 um 08:55 Uhr
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Aktualisiert: 07.10.2018 um 11:37 Uhr
Der Satiriker Thiel bekommt Drohungen nach einer «Streitschrift» gegen den Islam.
Foto: Keystone

Der Koran sei eine «Bibel der Gewalt», ein Sammelwerk der «Hasstiraden Mohammeds». Der Satiriker Andreas Thiel hat sich mit der Titelgeschichte in der aktuellen Ausgabe der «Weltwoche» so viele Feinde gemacht, dass er bedroht und beschimpft wird.

Auch das Magazin könnte das Ziel einer Attacke werden. Gestern legten Hacker die Website lahm. Zum Schutz gegen nicht-digitale Angriffe patrouillierte am Freitag vor dem «Weltwoche»-Eingang sogar ein privater Sicherheitsdienst.

Sex mit Kindern, Sklaven und Krieg

Thiel bereut die Veröffentlichung seines Beitrags nicht. Davon, dass er sich für eine billige Provokation hergegeben hat, will er nichts hören.

«Wer die Verurteilung von Sex mit Kindern, Sklavenhaltung und Kriegshetzte als billige Provokation abtut, sollte sich einmal mit Opfern von Vergewaltigung, Missbrauch und Verstümmelung unterhalten», sagt er im Interview mit «Schweiz am Sonntag». Im «Weltwoche»-Text hatte er Mohammed als Kinderschänder bezeichnet.

Beim Lesen des Korans sei er entsetzt gewesen. «Wenn Islamwissenschafter behaupten, radikale Islamisten hätten den Koran bloss falsch ausgelegt, dann muss ich sagen: Da bin ich ganz anderer Meinung.» Auch das Alte Testament berichte zwar von Mord und Totschlag, der Koran rufe aber dazu auf. «Finden Sie den Unterschied!»

Thiel wird nicht zum ersten Mal bedroht

Er habe nicht nur drei Ausgaben des Korans gelesen, sondern auch Teile der Haditha und die Biografie Mohammeds - «Recherche ist die Grundlage der Satire». Deswegen stehe ihm auch zu, den Islam zu kritisieren, ausserdem gelte in der Schweiz die Meinungsfreiheit. «Angesichts der Brisanz des Themas in der Weltwoche habe ich auf Polemik verzichtet und mich an die Fakten gehalten», sagt Thiel.

Zu den erhaltenen Drohungen äussert er sich nicht. Neuland sind sie für ihn allerdings nicht: «Für mich ist es nicht das erste Mal.» (lex)

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