RhB plant Tunnel für 500 Millionen
Arosa–Davos in 23 Minuten

Die beiden Ski-Kurorte liegen nur zwölf Kilometer auseinander. Die Zugfahrt dauert heute trotzdem etwa drei Stunden. Mit dem Arosatunnel würde sie sich auf ganze 23 Minuten verkürzen.
Publiziert: 25.11.2016 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 01:26 Uhr
Eine direkte Zugverbindung zwischen Arosa und Davos dank einem Tunnel. Noch scheitert der Traum an den horrenden Kosten.
Foto: Andy Mettler
Beat Michel

In Davos wohnen und in Arosa mal kurz auf die Piste? Oder von Arosa aus schnell man an den Spengler Cup fahren? Das lässt man heute besser sein – wegen dem Berg dazwischen dauert die Fahrt drei Stunden. Pläne der Rhätischen Bahn (RhB) könnten dies ändern. Ihr Ziel: Arosa–Davos in nur 23 Minuten.

Seit 2012 liegen die Manuskripte zum Arosatunnel in den Schubladen der RhB. Der Kanton Graubünden hat die direkte Verbindung zwischen Arosa und Davos auf Schienen 2008 als Vorprojekt in Auftrag gegeben. Die RhB könnte sofort mit dem Bau beginnen.

Von Litzirüti nach Frauenkirch

Auf Arosa-Seite läge das Portal bei Litzirüti, auf Davoser Seite direkt neben Davos Frauenkirch. Tunnellänge: 7,68 Kilometer.

«Der Tunnel wäre grundsätzlich ein sehr spannendes Projekt», sagt Christian Florin (51), Leiter Infrastruktur und stellvertretender RhB-Direktor. In den USA gebe es grosse Regionen, die verkehrstechnisch zusammengeschlossen seien. Florin ist sicher: «Die Strecke würde rege genutzt.»

«Mit Davos würden wir noch besser dastehen»

Der Arosatunnel bedeute eine Attraktivitätssteigerung für beide Regionen. Es gibt aber auch Gegenargumente: Gemäss Studien würde der Tunnel der RhB nicht genügend neue Kunden bringen. «Die hohen Kosten von über 480 Millionen Franken sind darum schwierig zu rechtfertigen», sagt Florin.

Auch Lorenz Schmid (61), Gemeindepräsident von Arosa und Verwaltungsratspräsident der Arosa Bergbahnen, würde den Tunnel begrüssen. «Wir sind durch das Zusammengehen mit der Lenzerheide schon ein Grossskigebiet. Mit Davos dazu würden wir noch besser dastehen. Würden die Kosten 50 statt 500 Millionen Franken betragen, würden wir es gleich in Angriff nehmen.»

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