Pünklich zum Sommer
Schweizer Studis erfinden kalten Kaffee auf Knopfdruck

Tee, Kaffee, Säfte: Für das alles gibt es mittlerweile Kapsel-Maschinen. Aber nur heiss oder lauwarm. Ein neuer Automat aus der Schweiz kühlt Getränke auf Kühlschranktemperatur.
Publiziert: 10.07.2016 um 22:14 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 15:29 Uhr
Präsentieren ihren Prototypen: Thomas Haas, Robert Theiler (für die Elektronik zuständig), Remo Schläpfer.
Foto: zVg
Roman Rey

Eiskaffee, Espresso on the Rocks, Café Freddo: Wahre Koffein-Junkies verzichten im Sommer nicht auf Kaffee – sie trinken ihn kalt! Für Besitzer von Kapsel-Maschinen ist die Zubereitung aber ziemlich umständlich: Man muss die Erfrischung vor dem Geniessen erst abkühlen lassen.

Dem könnte «Cool Caps» Abhilfe schaffen: Dank eines eigens dafür entwickelten Kühlmoduls fliesst der Kaffee bei dem Gerät bereits kalt heraus. Entwickelt haben die coole Kaffeemaschine Tobias Haas und Remo Schläpfer, Maschinentechnik-Absolventen an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW), im Rahmen ihrer Bachelor-Arbeit.

Kapsel-Geräte sind seit Jahren kommerziell erfolgreich – die Studenten sehen in ihrem Automaten eine Weiterentwicklung der Idee. «Dafür besteht definitiv ein Markt», sagt Tobias Haas. Dabei könne man nicht nur Kaffee machen, sondern alle möglichen Getränke – auch eine kalte Schoggi oder Eistee.

Eine Kapsel-Maschine, die aktiv kühlt: das ist neu. Während der Kaffee bei anderen Automaten höchstens Raumwärme erreicht, sind es bei «Cool Caps» 5 bis 10 Grad Celsius – also Kühlschrank-Temperatur. Die innovative Kühl-Einheit kühlt Leitungswasser innerhalb von 100 Sekunden um mindestens 15 Grad ab.

Mit Teilen aus dem 3-D-Drucker: So sieht der Prototyp aus.
Foto: zVg

Prototyp aus dem 3-D-Drucker

Die grösste Herausforderung war das Kühl-Modul – alles andere gibt es schon bei konventionellen Kaffeemaschinen. Nachdem die Studenten ein solches im letzten Herbst erfolgreich entwickelt haben, starteten sie im Februar mit dem Projekt «Cool Caps». Innerhalb weniger Monate haben sie einen Prototypen fertiggestellt. «Wir freuen uns, dass wir das in dieser kurzen Zeit geschafft haben», sagt Haas.

Mehrere Teile haben die Studenten dafür im 3-D-Drucker hergestellt. Das Verfahren eignet sich für den Prototypen, wäre aber zu aufwendig für eine Serien-Produktion. Eine serielle Produktion möglich zu machen, ist ein Traum der Studenten. Es gibt noch einiges zu tun. Dafür suchen sie Investoren, die sie unterstützen – wollen das Projekt aber nicht gleich aus der Hand geben. «Wir hoffen, dass wir möglichst viel zu dieser Weiterentwicklung selbst beitragen können», sagt Haas.

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