Publikum ärgert sich über Talker
Beschwerde-Flut gegen «Schawinski»

Der Ombudsmann der SRG Deutschschweiz hat alle Hände voll zu tun. Bereits neun Beschwerden gegen den «Schawinski»-Talk mit Andreas Thiel sind bei ihm eingetroffen. Die Kritik richtet sich ausnahmslos gegen den Moderator.
Publiziert: 19.12.2014 um 10:36 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 06:06 Uhr
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Es ist die wohl aufsehenerregendste Fernsehsendung des Jahres: Die Talkshow «Schawinski» vom vergangenen Montag über die «Koran»-Titelgeschichte in der «Weltwoche» von Satiriker Andreas Thiel.

Das Gespräch zwischen dem Moderator und seinem Gast lief völlig aus dem Ruder, Roger Schawinski und Thiel deckten sich gegenseitig mit wüsten Beschimpfungen ein. Seither diskutiert die halbe Schweiz über den Talk.

Und nun wird sich auch der Ombudsmann der SRG Deutschschweiz mit «Schawinski» beschäftigen müssen. Wie Achille Casanova gegenüber Blick.ch sagt, sind bereits 13 Beschwerden gegen die Sendung bei ihm eingetroffen – die erste offenbar noch in der Nacht auf Dienstag. 

Und die Zahl dürfte noch weiter steigen: Bis 20 Tage nach der Ausstrahlung können Beanstandungen bei der Ombudsstelle eingereicht werden.

Casanova hatte bislang noch keine Zeit, die Beschwerden detailliert zu sichten. Die Kritik richtet sich laut den «Schaffhauser Nachrichten» aber «im Grundsatz gegen die Art und Weise», wie Schawinski das Gespräch geführt habe. An Thiels Äusserungen nahm bislang keiner Anstoss, wie der Ombudsmann bestätigt.

Wie lange es dauert, bis Casanova den Fall abgeschlossen hat, ist unklar. Laut Gesetz hat die Ombudstelle spätestens 40 Tage nach Einreichung der Beanstandung Bericht zu erstatten.

«Ob ich früher in der Lage bin die Beanstandungen zu erledigen hängt insbesondere davon ab, wann ich die Stellungnahme der Redaktion erhalte», sagt Casanova.

Im vergangenen Jahr gingen bei der Ombudsstelle insgesamt 183 Beschwerden ein. 92 wurden materiell behandelt – drei davon betrafen «Schawinski».

Die Sendung dürfte so oder so noch eine Weile zu reden geben: Zwar sahen am Montag nur 156'000 Personen zu. Im Internet wurde der Beitrag aber bereits über eine halbe Million Mal abgerufen – ein Rekordwert. (bau)

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