Eine schmale Schranke vor dem Münchwiler Schulhaus sorgt für ein Verkehrschaos. Mittendrin sind 20 bis 25 Kindergärtler, die sich zwischen den Elterntaxis hindurchschlängeln müssen.
Ein gefährliches Unterfangen wie der Schulpräsident Thomas Wyser erklärt: «Sie sind durch die umständlichen Wendemanöver der Autos sehr gefährdet.» Deshalb verhängte die Schulgemeinde vor zwei Jahren ein amtliches Fahrverbot.
Uneinsichtige Eltern
Das Verbotsschild zeigte aber keine Wirkung: Viele Elterntaxis fuhren weiterhin auf der Schulstrasse. Deshalb konfrontierten der Schulpräsident und der Schulleiter die fahrenden Eltern. «Vor gut einem Jahr waren wir jeden Mittag vor Ort und haben das Gespräch gesucht», erzählte Wyser der Thurgauer Zeitung.
Ihre zwei Hauptargumente: Die Autos gefährden alle Kinder, die zu Fuss unterwegs sind und die chauffierten Kinder können vom Schulweg nur profitieren. Denn unterwegs würden die soziale Kontakte gestärkt werden und durch die frische Luft steigere sich die Konzentrationsfähigkeit.
Einige Eltern liessen sich von den beiden umstimmen. Für alle, die ihre Kinder weiterhin zur Schule fahren, hat Wyser hingegen kein Verständnis: «Früher war es gar keine Diskussion, dass man zu Fuss zur Schule geht, unabhängig davon, wie weit entfernt man wohnte.»
Ab jetzt wird angezeigt
Die uneinsichtigen Elterntaxis wurden bisher ermahnt, doch nun ist der Schulleitung der Geduldsfaden gerissen. «Die Verbote müssen durchgesetzt werden, sonst hat sich das Erstellen des Fahrverbots nicht gelohnt», sagt Wyser. Alle Autolenker, die das Fahrverbot künftig missachten, werden bei der Polizei angezeigt und müssen mit einer Busse von Fr. 100.- rechnen, wie die Kapo Thurgau bestätigte. (ysi)