Raserin Julia B. (19) fuhr Andrea Kolb ein Bein ab. Alles was sie dazu sagt?
«Das Leben geht weiter!»

Seit dem letzten Sommer ist bei Andrea Kolb (46) nichts mehr wie es einmal war. Sie wurde angefahren, verlor dabei ihr rechtes Bein. Besonders schlimm: Lenkerin Julia B. zeigt bis heute keine Reue.
Publiziert: 08.03.2017 um 08:34 Uhr
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Aktualisiert: 07.10.2018 um 09:59 Uhr
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Raserin Julia B. liess ihr Opfer einfach am Strassenrand liegen.
Foto: Zvg
Marco Latzer

Der Spaziergang endet mit einem Horror-Crash. Im August 2016 ist Andrea Kolb (46) mit Hund Anges (6) an einer Strasse bei Mammern TG unterwegs. Es ist gegen 21 Uhr, als Julia B.* (19) in ihrem silbergrauen BMW angebrettert kommt. Sie fährt ihr Opfer regelrecht über den Haufen – das rechte Bein von Kolb wird zerfetzt und muss amputiert werden. Auch ihr Arm ist deformiert, weil er die Windschutzscheibe durchbricht.

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Ohne mit der Wimper zu zucken fährt B. weiter – begeht Fahrerflucht (BLICK berichtete). Die Blondine stellt sich erst 48 Stunden nach dem Unfall. Da liegt Kolb im Spital und erfährt: Ihr Bein ist weg! «Es war wie in einem Albtraum!», sagt die leidenschaftliche Tierschützerin.

Julia B. zeigt keine Reue

Auf eine aufrichtige Entschuldigung von B. wartet das Opfer bis heute. BLICK will nachfragen – und erreicht die Crash-Fahrerin aus Ermatingen TG am Telefon. Von Reue keine Spur. B. ärgert sich: «Wieso gibt es Leute, die mitten in der Nacht auf der Strasse herumlaufen?» Kolb hätte einen Fussweg in der Nähe nehmen sollen, hadert sie. Dann wäre das alles nicht passiert. Und wie geht sie damit um, dass Kolb ihr Bein verloren hat? B. antwortet dreist: «Das Leben geht weiter. Ich habe andere Probleme!» 

Weshalb versteckte sie sich?

Julia B. zu BLICK: «Ich ging davon aus, nur ein Tier angefahren zu haben. Ich fuhr ja durch ein Waldstück.» Aber weshalb meldete sie sich erst zwei Tage später bei der Polizei? Darauf gibt B. keine Antwort. Ihr Ex-Freund M. M.* ist bis heute geschockt. Er weiss: «Mit ihren Kollegen lacht sie sogar über den Unfall!»

Das Schicksal von Andrea Kolb scheint ihr egal zu sein. Besonders bitter: Das Opfer muss Versicherungsgelder aus der eigenen Tasche vorschiessen, bis die Ermittlungen abgeschlossen sind.

Keine Unterstützung für das Unfallopfer

Dabei sind die Eltern von Julia B. beide Unternehmer – verdienen gut. Als sie ihnen den Unfall beichtet, stellen sie ihr sofort einen Anwalt zur Seite. «Die leben in Saus und Braus, für das Opfer machen sie aber keinen Rappen locker», sagt M. M. Der Ex-Freund lebte während der Beziehung zu Julia mit der Familie unter einem Dach und weiss, wovon er spricht.

Trotz des dreisten Verhaltens von B. gibt Andrea Kolb nicht auf. Sie will wieder selbständig sein und auf eigenen Füssen stehen. Aber: «Ich könnte mit der Sache wohl besser umgehen, wenn mich nicht ein so egoistischer Mensch überfahren hätte!» Der Unfallfahrerin droht per Strafbefehl höchstens eine Bewährungsstrafe.

* Namen der Redaktion bekannt

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