Flumser Gemeindepräsident ist schockiert
Der Brandanschlag kam aus dem Nichts

Unbekannte haben heute in den frühen Morgenstunden einen Anschlag auf ein Lokal des islamisch-albanischen Kulturvereins in Flums SG verübt. Laut Gemeindepräsident Christoph Gull war der Angriff nicht absehbar.
Publiziert: 07.12.2014 um 12:21 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 05:31 Uhr

Ein Überwachungsvideo zeigt, was heute am frühen Morgen an der Maltinastrasse in Flums geschah. «Zuerst wurde die Scheibe eingeschlagen», erzählt der Flumser Gemeindepräsident Christoph Gull. Dann seien Molotov-Cocktails durch die Luft geflogen und in der Cafeteria des islamisch-albanischen Kulturvereins explodiert.

Es entstand ein Mottbrand, Mobiliar wurde angesengt, beissender Rauch füllte das Lokal aus. Hätten sich zum Zeitpunkt des Anschlags Menschen im Lokal aufgehalten, «wäre das fatal gewesen», glaubt Gull.

Ihn hat der Anschlag «völlig überrascht». Es habe keine Anzeichen für eine solche Tat gegeben, sagt er heute Nachmittag im Interview mit Blick.ch. Ratlos ist auch der Präsident des islamisch-albanischen Vereins. «Gestern Abend waren wir noch bis Mitternacht in dem Lokal, haben gelacht und Fussball geschaut und dann passiert so etwas. Wer macht so etwas? Warum?», fragt Arben Sulejmani.

Die St. Galler Kantonspolizei hat darauf noch keine Antwort gefunden. Zur Täterschaft gebe es bislang «keine Anhaltspunkte», schreibt sie in einem Communiqué. Klar ist einzig: Das Feuer wurde vorsätzlich gelegt.

Brand auf dem Weg zum Morgengebet entdeckt

Gegen 6.30 Uhr hatte ein Mann den Brand bemerkt. Er befand sich auf dem Weg zum Morgengebet, das um 7 Uhr im Gebetsraum des Lokals hätte beginnen sollen.

Der Kulturverein besteht seit 1993. «Wir hatten nie Probleme. Wir haben ein gutes Verhältnis mit der Gemeinde, der Schule, der Kirche. Es gab auch nie Auseinandersetzungen im Lokal. Es war immer friedlich. So etwas hätte ich nie erwartet. Wir leben in einem sicheren Land und dann passiert so etwas», sagt der Vereinspräsident.

Der Anschlag sei «ein Stich ins Herz». Er und seine Vereinskollegen würden nun aber nicht die Köpfe hängen lassen. Zum Glück habe es keine Verletzten gegeben. (sas)

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