Die Bündner Kantonspolizei fand nach Hinweise in den letzten zwei Jahren mehrere Leichenteile im Morteratschgletscher. Die Gegenstände, welche bei den Leichenteilen lagen, wurden zuerst mit den alten Vermisstenakten verglichen.
Dabei gab es einen Treffer: Diese passten zu den Angaben über einen Vermissten aus dem Jahr 1963. Beim Institut für Rechtsmedizin in St. Gallen wurden DNA-Analysen durchgeführt. Wie die Kantonspolizei in einer Mitteilung schreibt, hat man nun mittels DNA-Vergleich mit Angehörigen den Toten identifizieren können.
Der 36-jährige Alpinist aus Deutschland hatte die Bovalhütte am 30. August 1963 um 7 Uhr morgens verlassen um mit den Ski zur Marco e Rosa Hütte aufzusteigen. Er war letztmals oberhalb des «Labyrinths» auf einer Höhe von 3'200 Metern über Meer gesehen worden. Nach mehr als 50 Jahren wurde der Vermisste 3.5 Kilometer vom Verschwindepunkt entfernt vom Eis freigegeben.
Die Kantonspolizei rät bei einem auffälligen Fund im Gletscher Gegenstände nicht zu berühren, sondern zu fotografieren, zu markieren. Funde sollten zusammen mit den Koordinaten der Kantonspolizei gemeldet werden. Der Rat ist keinesfalls ungewöhnlich: Insgesamt gelten im Berninagebiet vierzig Personen als vermisst. (pma)