Diessenhofen im Kanton Thurgau. Seit einer Woche ist das beschauliche Städtchen am Rhein Pilgerort für Kornkreis-Fans aus ganz Europa. Begeistert stehen sie auf dem Feld von Bauer Walter Schmid (59). In der Nacht auf den 21. Juni ist hier unbemerkt ein Kornkreis (130 Meter Durchmesser) entstanden. Walter Schmid: «Mein erster Gedanke war: Oje, jetzt habe ich ein Problem. Ich wollte damit gar nicht an die Öffentlichkeit, jetzt hab ich meine Meinung aber geändert.»
Die Kornkreis-Fangemeinde ist ihm dankbar. «Ich bin schon vier Mal hierhergekommen, um zu meditieren. In meinem Herzen spüre ich die Kraft, die von diesem magischen Ort ausgeht», sagt Hans-Peter Bolli (52), Sigrist aus Neuhausen SH. Fasziniert sind auch Ulrike Zeller (48) und ihre Tochter Nalaa (11) aus Deutschland. Das Mädchen ist überzeugt: «Dieser Kreis wurde sicher von einem Ufo gemacht.»
Darüber kann der deutsche Kornkreis-Forscher Peter Kleinferchner (43) nur den Kopf schütteln. Seit 1989 befasst er sich intensiv mit der Entstehung der Kreise. Er ist Mitglied der deutschen Vereinigung Kornkreisforschung e. V., die den faulen Zauber aufdeckt. «Sie sind zu hundert Prozent von Menschen gemacht», erklärt der Forscher und Psychologe.
Kleinferchner kennt die Fälscher, weiss, wie sie vorgehen. «Zuerst wird das Muster am Computer entworfen. Auf dem Feld wird mit kleinen und mittleren Walzen gearbeitet. Am Werk sind zwei, drei Leute gleichzeitig. Mit Hilfe von Stahlmassbändern wird der Kreis sehr präzise.»
Die Fälscher verfolgen ein klares Ziel. Kleinferchner: «In England gibt es Vereinbarungen zwischen Bauern und Kornkreismachern. Die Einnahmen der Schaulustigen werden aufgeteilt. In Südengland sind Kornkreise inzwischen ein Wirtschaftsfaktor.»
«Ich will kein Geld mit dem Kornkreis verdienen», rechtfertigt sich Bauer Schmid. Dennoch verlangt er Eintritt: 5 Franken.
Amüsiert über die zunehmende Aufmerksamkeit führten «Doug and Dave» ganz England weiter an der Nase he-rum. 1991 wurde eine behördliche Untersuchung des Phänomens eingeleitet. Das war den beiden dann doch zu viel: In der Zeitung bekannten sie sich als Fälscher – ein Schock für alle Mysterien-Freunde.
Amüsiert über die zunehmende Aufmerksamkeit führten «Doug and Dave» ganz England weiter an der Nase he-rum. 1991 wurde eine behördliche Untersuchung des Phänomens eingeleitet. Das war den beiden dann doch zu viel: In der Zeitung bekannten sie sich als Fälscher – ein Schock für alle Mysterien-Freunde.