109km/h statt 50km/h
Gleich zwei Raserinnen im Thurgau geschnappt

Sie bretterten mehr als doppelt so schnell durch Dörfer, wie erlaubt: Die Polizei erwischte gleich zwei Top-Raserinnen.
Publiziert: 17.02.2015 um 15:08 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 16:12 Uhr
Nur 3 von 18 Top-Rasern waren Frauen. Die meisten Thurgauerinnen sind vernünftig unterwegs (Symbolbild).
Foto: Getty Images
Von Angela Müller

«Das ist ziemlich ungewöhnlich», sagt Mediensprecher Matthias Graf: Innerhalb von drei Tagen hat die Kantonspolizei Thurgau gleich zwei Raserinnen aus dem Verkehr gezogen. Beide waren innerorts mehr als doppelt so schnell unterwegs wie erlaubt wäre.

Am Samstagmittag wurde in Hefenhofen eine 35-jährige Frau angehalten, die mit 109 Stundenkilometern durchs Dorf bretterte. Auf dem Rücksitz hatte sie ihre dreijährige Tochter. Gegenüber der Polizei gab sie an, sie habe so schnell wie möglich nach Hause gewollt.

Gestern Morgen fasste die Polizei eine zweite Raserin, auch eine 35-jährige Frau, in Stehrenberg. Diese passierte das Radarmessgerät mit 108 Stundenkilometern. «Es war im Dorf, doch die Frau wollte nicht bemerkt haben, dass sie sich  in der 50er-Zone befand», sagt Graf. Beide Frauen sind Schweizerinnen und kommen gemäss den Angaben der Kantonspolizei aus der Region.

Bereits 18 Top-Raser erwischt

Seit der Einführung des «Raserartikels» am 1. Januar 2013 hat die Kantonspolizei Thurgau insgesamt 18 Top-Raser erwischt. Davon waren nur drei Frauen. «Es ist Zufall, dass gleich zwei Frauen hintereinander gefasst wurden», sagt Graf. Beiden wurden auf der Stelle sowohl das Auto als auch der Führerausweis entzogen. 

«Erfahrungsgemäss sind Raser eher junge Männer», sagt Graf, «und sie sind mit PS-starken Autos unterwegs.» Doch dies trifft bei den beiden Thurgauer Schnellfahrerinnen überhaupt nicht zu. «Sie fuhren gewöhnliche Autos. Die Frau in Hefenhofen sass in einem Fiat, die Lenkerin in Stehrenberg in einem Skoda.»

Gemäss der Staatsanwaltschaft in Bischofszell werden nun die beiden Fälle untersucht und die genauen Umstände abgeklärt. Die Raserinnen müssen mit einer Haftstrafe zwischen einem und vier Jahren rechnen. Und sie werden sehr, sehr lange zu Fuss gehen müssen.

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