Handy und Online-Shops
Hier tappen Jugendliche in die Schuldenfalle

Jugendliche shoppen gern und viel. Bestellt wird Ware auch übers Internet. Aber das kann oft teuer werden und zu Schulden führen.
Publiziert: 09.04.2017 um 01:26 Uhr
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Aktualisiert: 12.10.2018 um 15:55 Uhr
Für viele Jugendliche wird das Handy zur Schuldenfalle.
Foto: Keystone

Teenager bestellen immer öfter im Internet Waren, die sie nicht bezahlen können. «Die Verschuldung von Jugendlichen übers Internet ist ein wachsendes Problem», sagt Christoph Mattes in der «NZZ am Sonntag». Der Dozent an der Fachhochschule Nordwestschweiz forscht unter anderem zur Jugendverschuldung.

Ähnlich tönt es bei Schuldenberatungsstellen in der Schweiz. «Bei Jugendlichen hat die Schuldenfalle ‹Online-Shopping› die Schuldenfalle ‹Handy› abgelöst», sagt Agnes Würsch von Plusminus, der Budget- und Schuldenberatung Basel der NZZ. Diese Entwicklung hat verschiedene Gründe: So liefern zahlreiche Online-Shops Waren gegen Rechnung nicht nur an erwachsene Kundinnen und Kunden, sondern auch an jugendliche. Dies kann die Minderjährigen teuer zu stehen kommen.

Die meisten Online-Shops lassen Schulden in der Regel nämlich durch spezialisierte Inkassofirmen eintreiben. Diese schlagen auf die eigentlich geschuldeten Beträge sogenannte Verzugs-Schäden drauf, die sie ebenfalls den Jugendlichen belasten. Diese Zuschläge betragen meistens zwischen zehn und fünfzig Prozent des ursprünglichen Betrags, in Einzelfällen können sie aber bis zu 250 Prozent ausmachen, wie die NZZ berichtet.

«Verzugs-Schäden treffen Jugendliche in besonderem Mass, weil es jeweils um verhältnismässig hohe Beträge geht», sagt dazu Mario Roncoroni von der Berner Schuldenberatung der Zeitung. Sie seien ein Ärgernis; Verschiedene Gerichte hätten deren Eintreibung nämlich schon wiederholt als widerrechtlich beurteilt.

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