Ombudsmann Achille Casanova motzt über Abendmahl-Dialog von «Giacobbo / Müller»
«Despektierliche und beleidigende Darstellung»

Die Satiriker Viktor Giacobbo und Mike Müller machten sich über das christliche Abendmahl lustig. Sie verletzen damit religiöse Gefühle und somit ihren kulturellen Auftrag, findet der Ombudsmann.
Publiziert: 05.04.2016 um 18:54 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 18:45 Uhr

In der Sendung vom 14. Februar sagte der TV-Satiriker Viktor Giacobbo: «Ja also, ich als atheistischer Fleischfresser finde, die einen sollen tanzen, so lange sie wollen, und die anderen können ihr vegetarisches Zeug in der Messe essen und dabei ihre fleischlichen Gelüste entwickeln.» Giacobbo vergleicht so das christliche Abendmahl mit dem Tanzverbot im Kanton Aargau.

Dieser und andere Witze über das religiöse Ritual kam bei einigen Zusehern gar nicht gut an: Bei der Ombudsstelle der SRG gingen 75 Beschwerden ein. Der Ombudsmann Achille Casanova gibt ihnen Recht, wie SRG mitteilt: Giacobbo/Müller habe mit den Scherzen den programmlich gebotenen Schutz vor religiösen Gefühlen verletzt – und somit gegen das kulturelle Mandat der SRG verstossen.

Rolf Tschäppät, Bereichsleiter Comedy und Quiz des SRF, nimmt die Comedians in Schutz. Satirische Sendungen dürfen sich auch über Religionen lustig machen, solange zentrale Glaubensinhalte nicht erheblich berührt werden, schreibt er in einer Stellungnahme.

Das sieht der Ombudsmann anders: «Mit ihrer despektierlichen und beleidigenden Darstellung machen sich Viktor Giacobbo und Mike Müller über die Riten des Abendmahls lächerlich und berühren damit in erheblicher Weise zentrale christliche Glaubensinhalte», sagt Achille Casanova. Die Ausführungen der beiden Satiriker würden den programmrechtlich gebotenen Schutz von religiösen Gefühlen verletzen. Somit seien die Beanstandungen berechtigt. (rey)

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