Diese Woche meldet sich der Winter zurück. Heute und morgen schneit es bis in ganz tiefe Lagen, vor allem entlang der Alpen gibt es laut Roger Perret von Meteonews einiges an Neuschnee.
In der zweiten Wochenhälfte wird es zwar trocken, dafür aber eisig kalt. Für den Donnerstag rechnet der Meteorologe im Mittelland mit Temperaturen von bis zu minus drei Grad, am Freitag lokal gar bis zu minus fünf Grad. Dass es Mitte April noch einmal so frostig wird, komme gelegentlich vor, sei aber «sehr, sehr selten».
«Schadenpotenzial ist gross»
Besonders ins Zittern geraten ob dieser Prognosen die Bauern. «Der Frost kommt zu einer Zeit, in der die Obstkulturen sehr sensibel sind», sagt Georg Bregy vom Schweizer Obstverband. «Das Schadenpotenzial ist gross.»
Dies umso mehr, als dass die vergangenen Wochen für die Obstbauern äusserst vielversprechend waren. «Während der Blust herrschten super Bedingungen», sagt Bregy. Nun seien die Produzenten auf der Hut. «Sie haben spezialisierte Apps, mit denen sie die Temperaturen auf dem Feld ständig im Auge behalten. Bei diesen Wetterprognosen werden einige von ihnen in den nächsten Tagen wohl die ganze Nacht am Handy oder Computer sitzen.»
Winzer schützen die Reben
Auch die Weinbauern bereiten sich auf das Schlimmste vor. «Letztes Jahr hatten wir in der Deutschschweiz mit den grössten Frostschäden seit 30 Jahren zu kämpfen», sagt Robin Haug, Geschäftsführer des Branchenverbands Deutschschweizer Wein. Viele Winzer habe der Temperatursturz damals fast unvorbereitet getroffen. «Heute ist man sich des Risikos wieder etwas bewusster.»
Wirksamster Schutz für die jungen Triebe sind laut Haug Frostkerzen. Sie werden in die Rebreihen gestellt und angezündet, womit die Temperatur im Weinberg um etwa zwei bis drei Grad erhöht werden könne. «Je nach Kälte kann man den Verlust so zumindest etwas minimieren.»