Die EU denkt bei der Arbeitslosenentschädigung für Grenzgänger über einen Systemwechsel nach, der in der Schweizer Arbeitslosenversicherung Mehrkosten von hunderten Millionen Franken verursachen könnte, wie die «NZZ am Sonntag» berichtet.
Laut dem Vorschlag der EU-Kommission von letzter Woche sollen Grenzgänger, die ihre Stelle verlieren, künftig dort Arbeitslosengeld erhalten, wo sie das letzte Jahr gearbeitet haben. Derzeit ist dafür hauptsächlich der Heimatstaat zuständig.
In der Schweiz sind laut der Zeitung über 314'000 Grenzgänger tätig. Diese bezahlen hierzulande Arbeitslosenbeiträge, wenn sie aber ihre Stelle verlieren, tragen die Heimatstaaten einen Grossteil der Kosten. 2015 zahlten Grenzgänger 418 Millionen Franken in die Arbeitslosenversicherung ein, ausbezahlt wurden nur 193 Millionen.
Die Schweiz entschädigt arbeitslose Grenzgänger bislang während maximal fünf Monaten. Mit der neuen Regelung müsste sie in vielen Fällen länger zahlen und zudem die Schweizer Ansätze ausrichten, die höher sind als jene vieler anderer Staaten. (SDA)