Die gestrige Titelstory der «Weltwoche» birgt Zündstoff. Autor Andreas Thiel bezeichnet den Koran darin als «Bibel der Gewalt», als eine «Anleitung für Krieg und Unterdrückung». Das Buch enthalte «keine göttlichen Offenbarungen», sondern sei ein Sammelwerk der «Hasstiraden Mohammeds» - den er auch noch als Kinderschänder bezeichnete.
Seit der Publikation hat der Satiriker per Mail und per Telefon mehrere Drohungen und Beschimpfungen erhalten, schreibt der «Tagesanzeiger». Die Publikation der Geschichte sei «ein grosser Fehler» gewesen, soll ihm gesagt worden sein. In einem Mail wurde Thiel als «dummer Hurensohn» bezeichnet. Thiel informierte deshalb die Polizei.
Die «Weltwoche» ist alarmiert. Ganz offensichtlich fürchtet das Magazin Angriffe gegen die Redaktion. Vor dem Bürogebäude in Zürich West, in dem die «Weltwoche» und verschiedene Titel des Axel-Springer-Verlags ihren Sitz haben, patrouilliert heute Morgen ein privater Sicherheitsdienst. Haupt- und Hintereingang des Hauses werden bewacht, die Personen vor Betreten des Treppenhauses kontrolliert. Das sei «alles ganz normal», heisst es.
Mitarbeitern zufolge steht der Security-Aufmarsch aber eindeutig in Zusammenhang mit Thiels Artikel. Es handle sich wohl um eine vorsorgliche Sicherheitsmassnahme von Axel Springer. (lha)