Ausgerechnet die finanziell angeschlagene Kleinstadt Olten im Kanton Solothurn ist bald um eine Attraktion reicher. Ab dem 18. April werden zwei Kantonspolizisten auf Segways auf dem Gebiet der 17'000-Einwohner-Gemeinde patrouillieren.
Ziel der Aktion sei es, die lokale Sicherheit in den Quartieren zu verbessern und nahe bei den Anwohner zu sein, heisst es. Die Segways würden dabei auch an Orten eingesetzt, wo man mit herkömmlichen Polizeiautos nicht hinkomme, sagt Kantonspolizeisprecher Thomas Kummer.
Polizisten müssen in Schulung
Die Kantonspolizei lässt aber nicht jeden Beamten mit den zweirädrigen Elektrorollern herumkurven. Die betroffenen Polizisten werden laut Kummer an ein bis zwei Tagen intensiv auf dem Gefährt geschult. «Damit sie auch bremsen können, ohne gleich umzufallen.»
Das Pilotprojekt ist auf zwei Monate angelegt. Sollten sich die Segways in dieser Zeit bewähren, will man über die definitive Anschaffung von vorerst zwei der mehreren tausend Franken teuren Fahrzeuge entscheiden.
Auch in Bern im Einsatz
Olten ist indessen nicht die erste Stadt, in denen die Elektroroller zur «Verbrechensbekämpfung» eingesetzt werden. In Bern rollen im Auftrag der Kantonspolizei Angestellte einer privaten Sicherheitsfirma auf zwei Rädern durch die Stadt und verteilen Parkbussen.
Ganz ungefährlich sind Segways übrigens nicht: Vor knapp fünf Jahren ist Jimi Heselden (†62), der damalige Besitzer des Elektroroller-Herstellers, mit einem seiner Gefährte über eine zehn Meter Hohe Klippe gerollt und in den Tod gestürzt. (bau)