Grosse Enttäuschung für Mohammad und Hamid aus Afghanistan
Brittnau will die Wander-Flüchtlinge stoppen

Die Asylsuchenden Mohammad Rasuli und Hamid Jafari wollen auf einer Wanderung durch die Schweiz Flüchtlinge und Schweizer einander näherbringen. Brittnau AG stellt sich quer.
Publiziert: 14.04.2017 um 23:50 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 01:11 Uhr
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Mohammad Rasuli (l.) und Hamid Jafari (beide 26) geben ihre Wanderpläne nicht auf.
Foto: Peter Gerber
Beat Michel

Die beiden Afghanen Mohammad Rasuli (26) und Hamid Jafari (26) sind die berühmtesten Asylsuchenden der Schweiz. Ihre geplante Wanderung durch die Kantone kommt gut an. BLICK, «NZZ» und das Onlineportal Watson haben über die geplante Aktion berichtet. Die jungen Männer wollen etwas gegen Vorurteile zwischen Flüchtlingen und Schweizern tun.

Die Wohngemeinde von Mohammad Rasuli, Brittnau AG, hat von der Wanderung durch BLICK erfahren. Und der Gemeinderat ist nicht erfreut. Am Mittwoch erschien der Artikel, am Donnerstag hatte Mohammad Rasuli ein Gespräch mit Gemeinderätin Nadine Sterchi.

«Sie hat mir klar gesagt, dass die Wanderung nicht geht. Und dass es Konsequenzen gibt», sagt Rasuli. Er und Hamid Jafari sind enttäuscht. «Wir wollen Gutes bewirken. Wir versuchen, die Flüchtlinge zu motivieren, sich besser zu integrieren. Und den Schweizern zeigen wir, dass man vor uns keine Angst haben muss.»

Die Planung der Reise ist weit fortgeschritten. Ein Freund hat für die zwei die Homepage www.aufgehen.ch eingerichtet. Per Mausklick kann man ihnen eine Übernachtung anbieten. Von 31 Stationen auf der 1000-Kilometer-Marschroute fehlen nur noch fünf Gastgeber.

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In einem E-Mail erklärte die SP-Gemeinderätin Sterchi, warum der Gemeinderat das Projekt stoppen will. Die erste Beurteilung sei im Februar erfolgt. «Ich teilte der Betreuerin mit, dass ich die Idee menschlich gesehen toll finde, aber leider aus rechtlichen, medizinischen und versicherungstechnischen Gründen nicht zustimmen kann.»

Als Gründe nennt Sterchi die Richtlinien des Bundes. Laut denen müssen Asylsuchende in ihrer eigenen Unterkunft übernachten und sind medizinisch nur im Kanton Aargau versichert. Zudem müssten Asylsuchende mit Status N jederzeit per eingeschriebenem Brief erreichbar sein.

Die beiden Flüchtlinge lassen sich nicht von der Wanderung abbringen. Sie wissen, dass die Gemeinde sie ihnen nicht verbieten kann. «Wir haben viele ermutigende Mails erhalten. Sogar aus Österreich, Italien und Deutschland. Alle finden gut, was wir machen.»

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