Wir tun uns schwer, sind schockiert», sagt Fritz S.* (65) zu BLICK. Er ist der Vater des Polizisten, der daheim in Rheinfelden AG durchdrehte. «Niemand hätte gedacht, dass Alain so etwas tun könnte.»
Alain S. (35) war über zehn Jahre bei der Kapo Basel-Stadt. Mit dem belgischen Schäfer Geri holte er an einem internationalen Diensthundebiathlon den «hervorragenden» 3. Platz.
Auch privat läufts bei Alain S. gut. Er heiratet, wird Vater von einer Tochter (5) und einem Sohn (2). «Ein super Papi», sagt Grossvater Fritz S. Bis Sonntag. «Es gab Beziehungsprobleme», so Bezirksamtmann Ambrosius Kessler. BLICK weiss: Alains Frau wohnt mit den Kindern schon länger gleich nebenan – im Stöckli bei seinem Vater.
«Mein Sohn hatte psychische Probleme», sagt Fritz S. «Er nahm irgendwelche Tabletten und ein paar Bierchen zu viel. Dieser Mix muss in ihm irgendetwas ausgelöst haben.»
Alain S. greift in seinem Einfamilienhaus zu seiner privaten Pistole. Er schreit aus einem Fenster, dass er sich töten werde. Seine Frau und sein Vater hören ihn. Um 15.45 Uhr rufen sie die Polizei.
Rudolf Woodtli von der Kapo Aargau: «Weder Angehörige noch die erste Patrouille konnten den Basler Kantonspolizisten beruhigen.» Im Gegenteil.Alain S. droht den Polizisten, sie und sich umzubringen, falls sie näherkommen.
Da knallts. Woodtli: «Sie sahen nicht, woher er abdrückte. Er schoss zwei Mal in die Luft.»
Polizei und Feuerwehr sperren das Quartier ab, evakuieren 14 Nachbarn. Die Verhandlungsgruppe will Alain S. am Telefon zur Aufgabe überreden.
Er schreit, dass «es chlöpft», wenn jemand näherkomme. Als die Sondereinheit «Argus» gegen 2 Uhr früh zugreifen will, schiesst Alain S. noch zwei Mal aus einem Fenster. Und rennt hinter dem Haus weg.
Weit kommt er nicht: Alain S. wird mit geladener Pistole überwältigt. Nun sitzt er in U-Haft.
*Name der Redaktion bekannt