Memethaki B.* († 51) wurde beim Gebet brutal erschossen (BLICK berichtete). Gestern gedachte die Gemeinschaft der El-Hidaje-Moschee an der Herisauerstrasse in St. Gallen Winkeln dem Schweizer mit albanischen Wurzeln.
Der Schock sitzt noch zwei Tage nach der Tat am Freitag tief. Augenzeugen und Freunde sind beim gestrigen Gebet in der Moschee anwesend. Blumen stehen an der Stelle, an der Memethaki B. starb. Er hinterlässt vier Kinder. «Weder islamische Prinzi- pien noch der Glaube heissen Selbstjustiz gut. Wir verurteilen die Tat auf Schärfste.
So etwas darf sich nicht wiederholen. Schon gar nicht in einer Moschee», sagt Hisham Maizar (73), Präsident der Muslimischen Gemeinschaft Ostschweiz, nach dem Sonntags-gebet. «Der Schmerz ist gross. Die Tat ist zum Glück aber nicht religiös motiviert gewesen», sagt Imam Mehas Alija.
Der Teppich erinnert an den Horror
Der ehemalige Sekretär der Moschee, Burim Berisha (37), verliess kurz bevor die Schüsse fielen den Tatort. «Mein Vater erzählte mir, was passiert war. Ich half dann, den Teppich zu waschen. Dort, wo Blut war, haben wir ein grosses Stück rausgeschnitten», sagt Berisha. «Der Teppich ist für die Gläubigen nun unheimlich. Er erinnert alle an die Tat.»
Laut Bekannten des Verstorbenen, die auch in der Moschee verkehren, handelt es sich bei der Tat um Blutrache. Meme-thaki B. soll vor 19 Jahren den Bruder des serbischen Täters erstochen haben.