Um ganze 12 Prozent zugenommen haben 2014 die Infektionen mit Chlamydien. Davon betroffen sind vor allem junge Frauen.
Überhaupt betrafen die 9680 gemeldeten Chlamydiose-Fälle besonders Frauen, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) in der am Montag in seinem Bulletin veröffentlichten Jahresstatistik sexuell übertragbarer Krankheiten ausweist.
Chlamydiose: Oft ohne Symptome, mit gravierenden Spätfolgen
70 Prozent aller Meldungen von Geschlechtskrankheiten bei Frauen gingen in den vergangenen fünf Jahren auf Chlamydiose zurück. Und über die Hälfte der infizierten Frauen waren zwischen 15 und 24 Jahren alt.
Chlamydiose ist die am weitesten verbreitete sexuell übertragbare Infektion in der Schweiz und in Europa. Sie ist heimtückisch, weil sie auch bei Männern häufig ohne Symptome verläuft. Darum dürfte die Dunkelziffer hoch sein. Die Spätfolgen wie Unfruchtbarkeit, Eileiterschwangerschaften und Ähnliches sind gravierend.
Die Zunahme von 12 Prozent 2014 war etwas über der durchschnittlichen Steigerungsrate von 10 Prozent.
Roger Staub von der BAG-Abteilung Übertragbare Krankheiten schätzt, dass die Fallzahlen vor allem darum steigen, weil Frauen bei gynäkologischen Untersuchungen immer häufiger auf Chlamydiose getestet werden.
Ein weiterer Grund sei, dass die Partnerbehandlung vernachlässigt werde. Wie bei anderen sexuell übertragbaren Krankheiten nütze es nichts, wenn der Sexualpartner gar nicht oder erst eine Woche später behandelt werde. Die Frau habe sich dann möglicherweise bereits wieder angesteckt, es entstehe ein Pingpong-Effekt.
HIV: Rückgang der Infektionen setzt sich fort – nur bei Schwulen nicht
Mit 519 HIV-Infektionen meldeten die Labors 10 Prozent weniger Fälle als im Vorjahr. Damit setzte sich der seit 2008 mit einem Ausreisser 2012 festgestellte rückläufige Trend fort. Der Rückgang ist 2014 vor allem auf die Heterosexuellen zurückzuführen. Auch bei Migrantinnen und Migranten aus hochverseuchten Ländern vorwiegend unterhalb der Sahara nahmen die Diagnosen ab.
Bei Männern, die mit Männern Sex haben, nahmen die Diagnosen zu, was aber im Rahmen des normalen Schwankungsbereichs lag. Das muss gemäss BAG aber genauer beobachtet werden, da der Anstieg auf frische Infektionen zurückgeht.
Somit könnte sich der seit 2008 rückläufige Trend nicht fortgesetzt haben. Der Anstieg ist aber möglicherweise auch auf eine höhere Testrate in dieser Bevölkerungsgruppe zurückzuführen.
Einen deutlichen Unterschied zwischen Männern und Frauen gibt es beim Ort der Ansteckung. Rund 60 Prozent der hetero- und homosexuellen Männer stecken sich bei anonymem oder Gelegenheitssex an. Bei den Frauen werden rund 60 Prozent durch ihren festen Partner angesteckt. «Das heisst, jede zweite Frau hat das Virus von ihrem Mann, der es von auswärts hat», sagte Staub.
Tripper: Der zunehmende Trend der Hetero-Krankheit ist gebrochen
Der Tripper oder die Gonorrhö war auch 2014 die zweithäufigste sexuell übertragene Infektion. Insgesamt wurden 1544 Fälle gemeldet, vier Prozent weniger als im Vorjahr.
Damit ist der seit Wiedereinführung der Meldepflicht 2006 festgestellte Anstieg gebrochen. Anders als bei HIV oder Syphilis gibt es hier bei den Heterosexuellen weit mehr Fälle, als bei Männern, die mit Männern verkehren.
Syphilis: Schwule am stärksten betroffen, Fallzahl auf hohem Niveau stabilisiert
Syphilis oder harter Schanker wurde in 560 Fällen diagnostiziert, etwa sechs Prozent weniger als 2013. Da viele ärztliche Ergänzungsmeldungen verspätet eintreffen, geht das BAG hier von einer Stabilisierung auf hohem Niveau aus.
Nach wie vor am stärksten betroffen waren die Männer, die mit Männern Sex haben; sie stellen mehr als die Hälfte der Fälle. Allerdings zeichnet sich bei ihnen ein Rückgang um zwölf Prozent ab. (SDA)
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