Nein, sagt Urs Grigoli (60). «Gefroren habe ich bei dem Einsatz nicht.» Der Polizeitaucher musste gestern Morgen in den drei Grad kalten St. Moritzersee steigen, um einen Ratrac zu bergen.
Die Pistenraupe war am Montag bei Bauarbeiten in den See gestürzt. Der Fahrer konnte sich selbst befreien und blieb unverletzt. «Der Mitarbeiter sollte am Ufer eine Zufahrtsrampe aus Schnee erstellen, geriet dann aus Versehen auf die Eisfläche», sagt der zuständige Pistenchef Cristiano Luminati (58). Die 30 Zentimeter dicke Schicht hielt dem Gewicht nicht stand, die Pistenraupe sank auf den Grund.
250 000 Franken versenkt
Grigoli und ein Kollege mussten rund fünf Meter tief tauchen, um Rettungsgurte an dem Ratrac zu befestigen. Mit einem Kran konnte das Gefährt schliesslich an Land gezogen werden. Bereits im Januar 2012 waren auf dem gefrorenen St. Moritzersee zwei Pistenraupen eingebrochen. Die Fahrzeuge sanken damals aber nicht, weil sie mit Schwimmhilfen ausgerüstet waren. «Am Montag haben wir darauf verzichet, weil das Eis gar nicht hätte befahren werden sollen», sagt Luminati.
Die Konsequenz: Der Ratrac – Neupreis: 250 000 Franken – hat den Tauchgang wohl nicht überstanden.