Piste frei für Touristen!
Laaxer sollen zu Hause bleiben

«Geschätze Einheimische», beginnen die Betreiber der Bergbahnen in Laax ihren Weihnachtsbrief. Und dann kommts knüppeldick: Sie fordern die Bevölkerung auf, die Pisten für die Gäste frei zu halten.
Publiziert: 25.12.2014 um 15:49 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 23:05 Uhr
Die Pistenverhältnisse seien «sehr gut». Einheimische sind trotzdem nicht erwünscht.

Um die Wintersportler nicht mit langen Wartezeiten zu vergraulen, greifen die Betreiber der Bergbahnen in Laax GR zu unkonventionellen Mitteln.

Sie bitten die Einwohner der umliegenden Gemeinden per Brief, zugunsten der Touristen «zurückzutreten» und auf das Skifahren zu verzichten.

Lange Wartezeiten bei Bahn-Fahrten

Zwar herrschen nach Angaben der Weissen Arena Gruppe derzeit auf über 1600 Metern «sehr gute Pistenverhältnisse». Doch in tieferen Lagen ist die Schneesituation prekär, keine der Talabfahrten ist geöffnet. Die Bahnbetreiber rechnen deshalb mit längeren Wartezeiten für die Bahn-Fahrten vom Berg zurück nach Flims, Laax und Falera.

Der Geschäftsführer der Weissen Arena Gruppe, Reto Gurtner, bittet die «geschätzten Einheimischen» in einem Brief vom 24. Dezember deshalb, den Gästen den Vortritt zu lassen. Dies so lange, bis die Talabfahrt nach Flims oder Laax geöffnet werden kann.

Kein Problem für den Gemeindepräsidenten

Die ausbleibenden Schneefälle und das erwartete Gästeaufkommen führten zu einer absoluten Ausnahmesituation, schreibt Gurtner weiter. Angesichts der prognostizierten tieferen Temperaturen rechnet er mit einer Entspannung zu Beginn der kommenden Woche. Über den Brief hatte Radio Rumantsch gestern berichtet.

Der Gemeindepräsident von Flims, Adrian Steiger, äusserte auf Anfrage Verständnis für die Massnahme der Bergbahnen, «schliesslich sind wir in der Region Gastgeber». Der Brief mit der dringlichen Bitte sei nicht mit der Gemeinde abgesprochen gewesen, er sehe aber kein Problem darin.

«Einsatz für den Gast»

Gemäss Steiger sind jene Einheimischen, die sich am Brief stören, die Ausnahme. Der Flimser Gemeindepräsident rechnet überdies nicht mit einem Imageverlust durch das «Pistenverbot» für Einheimische - der Brief zeige vielmehr «unseren Einsatz für den Gast». (SDA/mad)

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